krone.at-Ausblick

An diesen Technik-Trends führt 2013 kein Weg vorbei

Elektronik
31.12.2012 13:54
Der Weltuntergang ist 2012 einmal mehr ausgeblieben, 2013 kann also kommen. Was das neue Jahr für die Technik-Welt bringt, lässt sich teilweise schon jetzt vorhersagen, sind doch viele Trends bereits 2012 ins Rollen gekommen und werden im neuen Jahr ihre logische Fortsetzung finden. Was die Gadget-Zukunft bringt, was sich im Internet abspielen wird und welche neuen Errungenschaften ihren Weg in unsere Wohnzimmer finden werden, klärt die große krone.at-Technikvorschau 2013.

Tablets waren 2012 einer der wichtigsten Wachstumsmärkte der gesamten IT-Branche. Und zwar nicht nur in Form des klassischen iPad. Günstige Android-Geräte wie die Nexus-Tablets von Google haben die Preisschlacht im Tablet-Sektor auf eine neue Stufe gehoben. Apple hat trotz all der Ablehnung, die der Konzern aus Cupertino kleinen Tablets zuvor entgegengebracht hatte, sein iPad geschrumpft. Microsoft hat mit Windows 8 eine ganz neue Gerätekategorie von Hybridgeräten, die sowohl Tablet als auch Laptop sind, eröffnet.

Der Tablet-Trend: Günstiger, vielseitiger
Viel hat sich also 2012 am Tablet-Sektor getan und es ist zu erwarten, dass sich der Trend fortsetzt. Man darf davon ausgehen, dass der Tablet-Preiskampf in eine neue Runde gehen wird und immer mehr günstige Android-Tablets um die Gunst der Kundschaft buhlen werden. Auch die Entwicklung hin zum Hybridgerät wird weitergehen. Bereits Anfang des Jahres werden einige neue Hybrid-Geräte mit Windows 8 und Intel-Prozessoren erscheinen, darunter die lang erwartete Pro-Variante von Microsofts Surface-Tablets.

Aber auch von anderen Herstellern werden spannende Konzepte erwartet. Fraglich ist, wie es mit Apple weitergeht. War die Firma hinter iPhone und iPad in der Vergangenheit noch der Begründer neuer Gerätekategorien, hat sie sich 2012 immer mehr zum Mitläufer entwickelt. Man darf gespannt sein, mit welchen Neuheiten der Konzern seine Rolle als Innovator Nummer eins verteidigen will.

Leistungssprünge bei Komponenten zu erwarten
Zu erwarten sind auch teils erhebliche Leistungssprünge bei PC-Komponenten. Stromsparende ARM-Prozessoren haben in den vergangenen Monaten aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Tablets und Smartphones einen regelrechten Höhenflug erlebt, der 2013 vermutlich anhalten wird. Einzelne ARM-CPUs sind schon heute beeindruckende Kraftprotze, 2013 dürften sie ihre Aufholjagd auf die von normalen PCs und Notebooks bekannten x86-Prozessoren fortsetzen.

Apropos x86-Prozessoren: Diese sollen 2013 zum großen Sprung auf Tablets und Smartphones ansetzen – zumindest, wenn es nach Intel und AMD geht. Beide großen Prozessorhersteller haben den Trend zum Mobilgerät verschlafen und sind unter Zugzwang geraten. Während Intel mittlerweile zumindest in einigen wenigen Smartphones und Tablets den Prozessor stellt, ist AMD weiterhin abgeschlagen, unternimmt aber erste Gehversuche im Tablet-Bereich.

2013 wird für AMD zum Überlebenskampf
Für den ewigen Zweiten am Prozessor-Markt wird 2013 zur Bewährungsprobe. Schon 2012 musste AMD Rekordverluste verbuchen und machte mehr durch Entlassungswellen als durch gelungene neue Prozessoren Schlagzeilen. Für AMD ist es überlebenswichtig, endlich verlorenen Boden gegenüber Intel gutzumachen und nebenbei den Sprung auf Tablets zu schaffen. Unerwartete Hilfe könnte der angeschlagene Chip-Hersteller dabei von der Gaming-Industrie bekommen.

Sowohl von Sony als auch von Microsoft wird nämlich erwartet, dass sie 2013 die lang erwarteten Nachfolger ihrer Erfolgskonsolen Xbox 360 und PlayStation 3 auf den Markt bringen. Von den beiden Konsolen wird erwartet, dass sie neue Leistungsstandards setzen, und das würde letztlich auch der maroden PC-Industrie helfen. Neue Konsolengenerationen bedeuten nämlich im Regelfall grafisch aufwendigere Spiele, die auch auf PCs nach potenterer Hardware verlangen. Spieler, die am Puls der Zeit bleiben wollen, rüsten ihren PC bei Erscheinen der neuen Konsolen auf, die Nachfolger von Xbox 360 und PS3 hätten also auch auf Prozessor- und Grafikchip-Produzenten positive Auswirkungen.

Neue Herausforderer im Kampf ums Wohnzimmer
Die Schlacht ums Wohnzimmer tobt 2013 aber beileibe nicht nur zwischen Microsoft und Sony. Der oft unterschätzte japanische Videospiel-Pionier Nintendo hat schon jetzt seine neue Wii U mit dem innovativen Tablet-Controller auf den Markt gebracht. 2013 wird darüber entscheiden, ob sich die Plattform behaupten kann. Zwar verfügt die Wii U im Vergleich zur Konkurrenz über keine sonderlich potente Hardware, dafür ermöglicht der Touchscreen-Controller aber neue Spielkonzepte, von denen einige erst 2013 ihr Debut feiern werden.

Und als wäre der Kampf zwischen den großen Drei der Branche noch nicht genug, strecken auch andere Unternehmen ihre Fühler in Richtung Gaming am TV-Gerät aus. Valve, das Unternehmen hinter dem Spiele-Onlineshop Steam, arbeitet Medienberichten zufolge intensiv an einer "Steambox", die PC-Spiele endlich wohnzimmertauglich machen soll.

Community finanziert online Neuheiten
Und dann wäre da auch noch die über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter finanzierte Android-Konsole Ouya. Obwohl derzeit noch völlig offen ist, wie das Games-Angebot dieses Gerätes aussehen wird, könnte sich die Android-Konsole als Multitalent erweisen. Schließlich sollen sich auf ihr zahlreiche Android-Apps installieren lassen, die sie beispielsweise auch in eine Medienzentrale verwandeln können. Man darf gespannt sein, was aus dieser guten Idee wird.

Generell gilt: Die Crowdfunding-Plattform Kickstarter hat in den vergangenen Monaten nicht nur einige interessante Stücke Hardware, sondern auch zahlreiche ambitionierte Software-Projekte hervorgebracht. Insbesondere am PC-Spielesektor scharren dank Kickstarter viele Perlen in den Startlöchern. Epische Rollenspiele, tot geglaubte Weltraum-Simulationen und alles andere, was auf der Konsole nicht funktioniert – 2013 könnte die Spielemaschine PC durch Kickstarter-Projekte wieder auf Touren kommen.

HD-Nachfolger "4K" steht bereits vor der Tür
Doch zurück zum Wohnzimmer: Hier buhlen 2013 natürlich nicht nur neue Daddelkisten um die Gunst der Kunden. Während die meisten TV-Sender noch nicht einmal HD-Signale, geschweige denn 3D-Signale ausstrahlen, steht auch schon der HD-Nachfolger vor der Tür. 4K-TV soll er heißen und eine nochmals wesentlich höhere Auflösung als der Full-HD-Standard bieten. Erste TV-Geräte sind bereits jetzt im Handel - alerdings zu unverschämten Preisen. 2013 könnte die hochauflösende neue Technologie auch in niedrigeren Preisregionen zu finden sein. Fraglich bleibt, woher die entsprechenden Inhalte kommen sollen.

Denkbar wäre, dass diese über Streaming-Boxen ihren Weg auf die TV-Geräte finden. Dabei handelt es sich um den zweiten großen Trend am TV-Sektor. Kaum ein Fernseherhersteller, der nicht bereits "Smart TVs" im Angebot hat, auf denen auch Streaming-Angebote, etwa Amazons "LoveFilm" laufen. Doch das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht: 2013 werden zwei echte Schwergewichte der IT-Industrie zum Sprung in die Wohnzimmer ansetzen und versuchen, Online-Dienste am TV-Gerät salonfähig zu machen.

Kommt 2013 der Apple-Fernseher?
Nicht nur der Internetkonzern Google, der bereits seit einiger Zeit versucht, mit Google TV die Wohnzimmer zu erobern, will sein Stück vom Streaming-Kuchen ab haben, sondern auch Apple. Den Content hat Apple längst in seinem iTunes-Store, noch scheitert es aber an der Verbreitung der hauseigenen Endgeräte, um tatsächlich eine führende Rolle im Bereich der Multimedia-Streamingboxen fürs Wohnzimmer einzunehmen. Apple-Chef Tim Cook zufolge ist jedoch gerade der TV-Sektor ein hochinteressantes Gebiet für Apple. Man sollte 2013 durchaus mit wohnzimmertauglichen Überraschungen aus dem Hause Apple rechnen – hartnäckige Gerüchte besagen sogar, dass Apple den Gang unter die Fernseher-Hersteller in Erwägung zieht. Zuletzt war bekannt geworden, dass Apple bereits verschiedene Fernseher-Prototypen testet.

Apropos Fernseher: Hier wartet die Masse der Technik-Fans auch 2013 weiterhin darauf, dass OLED-Fernseher endlich tauglich für die Massenproduktion werden und zu verträglichen Preisen auf den Markt kommen. Alle bisher erhältlichen OLED-Modelle sind in - wegen der immer noch schwierigen Herstellung der Panels - Preisregionen fernab von Gut und Böse angesiedelt. Fraglich auch, ob es brillenlose 3D-Fernseher 2013 endlich in die heimischen Wohnzimmer schaffen werden. Aucnte 2013 langsam beim Endkunden ankommen.

Biegsame Handys möglicherweise schon 2013
Der Trend zum Mobilgerät wird auch 2013 weiter anhalten. Neben dem obligaten Prozessor-Wettrüsten am Smartphone-Markt stehen dabei auch einige Überraschungen ins Haus. Biegsame Geräte beispielsweise, wie sie Samsung derzeit erforscht. Derzeit steht man bei der Massenproduktion von flexiblen Displays zwar noch vor ein paar Hürden, es ist aber zu erwarten, dass im Laufe der nächsten Jahre langsam, aber sicher biegsame Geräte auf den Markt kommen werden. Neben Samsung forschen auch einige andere Hersteller an solchen Produkten.

Es ist zu erwarten, dass 2013 auch ein neues iPhone ins Haus steht. Erste Bilder des vermutlich iPhone 5S getauften Geräts sind bereits durchgesickert, große Unterschiede zum iPhone 5 gab es dabei aber nicht zu bewundern. Der große Konkurrent eines neuen iPhones dürfte 2013 erneut aus dem Hause Samsung kommen. Es gilt als sicher, dass nächstes Jahr mit dem Galaxy S4 das neue Flaggschiff der Südkoreaner in den Handel kommt – möglicherweise sogar noch im ersten Halbjahr.

Handy-Betriebssysteme: Aufholjagd geht weiter
So viel zu den etablierten Größen im Bereich der Smartphones. Die dominierenden Android- und iOS-Geräte werden 2013 allerdings unter Druck geraten. Schon jetzt sind einige Geräte mit Microsofts Windows Phone 8 auf dem Markt, die in ersten Tests durchaus zu gefallen wussten und sich auch gut verkaufen – Nokias neues Lumia 920 mit Windows Phone 8 führte sogar schon die US-amerikanischen Amazon-Charts an und wird ab 10. Jänner auch in Österreich erhältlich sein. Die Aufholjagd wird sich 2013 ohne Zweifel fortsetzen, es hoffen aber auch neue Herausforderer darauf, Apple und Google Marktanteile abzugraben. Mozilla mit seinem Firefox OS beispielsweise.

Interessant wird auf dem Smartphone-Markt aber vor allem auch der Kampf der Prozessor-Architekturen. Bisher waren ARM-Chips die treibende Kraft hinter so gut wie jedem aktuellen Smartphone, Intel will allerdings auch am Smartphone-Markt mit seinen x86-Chips durchstarten. Schon jetzt sind einige wenige Intel-Handys erhältlich, 2013 könnten es noch viel mehr werden.

Wird 2013 das Jahr der Augmented Reality?
Auch neue Anwendungen fürs Smartphone sind zu erwarten. Augmented-Reality-Dienste beispielsweise, bei denen über Aufnahmen ganz realer Orte digitale Zusatzinformationen eingeblendet werden. Besonders gut würde so etwas auf Datenbrillen wie Googles "Project Glass" funktionieren, allerdings dürfte diese Technologie 2013 noch keine Marktreife erreichen. Zu viele offene Fragen hinsichtlich Bedienung und Datenschutz sind noch zu lösen. Augmented Reality (AR) funktioniert aber auch auf ganz klassischen Smartphones.

Derlei Dienste eignen sich beispielsweise zur Navigation, können aber ebenso als Spiele daherkommen. Mit zunehmend schnelleren mobilen Internetverbindungen wie LTE werden auch diese Dienste größere Verbreitung finden - und vielleicht gehören ja schon 2013 Menschen zum Straßenbild, die ihr Handy filmend vor sich her tragen und sich über die zusätzlich eingeblendeten Infos freuen.

Der Kühlschrank geht ins Internet
Bleibt noch der virtuelle Raum im Internet. Der ist schon jetzt hart umkämpft, der Wettbewerb um die Gunst der User wird sich aber 2013 vermutlich noch verschärfen. Bei den sozialen Netzwerken beispielsweise, wo Facebook nach wie vor der unangefochtene Platzhirsch ist. Aber die Konkurrenz schläft nicht: Googles soziales Netzwerk Google+ verzeichnet solides Wachstum und auch neue Dienste stehen vor der Tür. Microsofts Projekt "Socl" beispielsweise, von dem man 2013 aller Voraussicht nach noch einiges hören wird.

Das Internet wird künftig auch vermehrt von nichtmenschlichen Benutzern bevölkert werden. Damit sind aber weniger Roboter, sondern vielmehr intelligente Haushaltsgeräte gemeint. Heizungen, die sich über das "Internet of Things" von Weitem ein- und ausschalten lassen, oder Kühlschränke, die online darüber Auskunft geben, welche Köstlichkeiten sich in ihrem Inneren verbergen. Auch Staubsauger-Roboter, die mittels Kamera die Wohnung überwachen, sind denkbar. Die Gelegenheiten, die das Internet bietet, wurden selbst im Jahr 2012 nur zu einem Bruchteil ausgenutzt – 2013 wird sich das zwar zum Positiven ändern, das Internet wird aber noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung sein.

Fazit: Egal, ob alle angesprochenen Technologien 2013 tatsächlich für den Endverbraucher verfügbar sein werden, eines ist schon jetzt gewiss: Das neue Jahr wird – wie die Jahre davor – eine spannende Zeit für Technikbegeisterte. Vielleicht wird 2013 sogar noch einen Tick spannender als 2012, schließlich stehen gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik große Neuerungen an.

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