Geldwäscheverdacht

US-Alpinchef: Andi Evers “ist für uns kein Verbrecher”

Sport
11.12.2012 16:32
In Gröden hatte er oft genug Grund zum Feiern. Alleine Michael Walchhofer triumphierte mit ihm als Trainer auf der Saslong viermal. Wenn am Mittwoch mit dem ersten Training seine offizielle Arbeitswoche in Südtirol beginnt, werden Andi Evers aber vermutlich andere Fragen gestellt als solche nach sportlichen Erfolgen. Doch der 44-jährige Salzburger, jetzt Betreuer der US-Abfahrer, wird sie nicht beantworten - auch wenn die Bosse hinter ihm stehen.

Montag vor einer Woche war Evers nach der Rückkehr aus Colorado festgenommen worden. Der Vorwurf lautete auf Geldwäsche, es ging um 1,4 Millionen Euro. Und um seine frühere Lebensgefährtin: Sie hatte behauptet, auch der prominente Trainer habe von ihren Veruntreuungen, für die sie zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, profitiert. Weil er beim Verhör durch die Haftrichterin ein umfangreiches Geständnis abgelegt hatte, wurde er am nächsten Tag freigelassen (siehe Infobox).

Evers will "nicht darüber reden"
Der Salzburger, einst auch Betreuer von Hermann Maier, muss zwar seinen Aufenthaltsort bei Gericht bekannt geben, er darf aber ins Ausland reisen. Und kann somit seiner Arbeit nachgehen. Seit Montag ist er in Gröden. Die "Krone" sprach mit ihm bereits vor dem ersten Training. Zu den Vorfällen in der letzten Woche äußerste sich Evers freilich nur höchst knapp. Und das wird sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern. "Ich rede darüber nicht! Weil es nichts zu sagen gibt und weil es auch nichts bringen würde. Etwas anderes wird man von mir nicht zu hören bekommen."

Sein Arbeitgeber, der amerikanische Skiverband, steht jedenfalls voll hinter ihm. US-Alpinchef Patrick Riml am Telefon aus Colorado: "Als Trainer ist er ein absoluter Qualitätsmann. Es läuft alles ganz normal weiter. Andi ist kein Verbrecher - jedenfalls nicht für uns!"

Lässt Miller gesamte Saison sausen?
Somit wird Evers wie bisher seinen Job verrichten. Und über den spricht er, im Gegensatz zu den Geldwäsche-Vorwürfen, auch. Etwa über Marco Sullivan, der in der ersten Saison-Abfahrt in Lake Louise sensationell Dritter war: "Wenn er eine halbwegs normale Leistung bringt, fährt er auch hier ganz nach vorne." Oder über Bode Miller, der wegen seiner Knieverletzung auch auf der Saslong fehlt: "Ich denke schon, dass er seine Karriere fortsetzt. Aber ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, ob das noch in diesem Winter der Fall sein wird."

Immer mehr spricht dafür, dass der eigenwillige Pistencowboy die ganze Saison sausen lässt. Und erst in der nächsten zurückkehrt. Wenn es dann 2014 in Sotschi wieder um Olympia-Gold geht.

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(Bild: KMM)



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