Schwester tot

GB: Selbstmord-Tragödie nach Kate-Trickanruf

Adabei
08.12.2012 08:15
Selbstmord-Tragödie nach dem Trickanruf zweier australischer Radiomoderatoren in der Klinik der britischen Herzogin Kate: Eine Krankenschwester, die ans Telefon gegangen war und gutgläubig die falsche Queen zur Krankenschwester von Prinz Williams schwangerer Ehefrau durchgestellt hatte, ist tot. Sie soll sich in der Nähe des King Edward VII. Hospitals im Zentrum Londons das Leben genommen haben. Die beiden Moderatoren zeigten sich "schockiert" über den Suizid, so der Sender.

Scotland Yard erklärte, die Frau sei am Freitagvormittag in einer Wohnung, nur wenige Hundert Meter vom Krankenhaus entfernt, leblos aufgefunden worden. Die herbeigerufenen Rettungskräfte hätten die Frau nicht wiederbeleben können und sie für tot erklärt. Angaben zur Todesursache wurden nicht gemacht, die Ermittler schlossen aber Fremdverschulden aus. Medien berichteten daraufhin von Selbstmord.

Die Klinik bestätigte kurz danach, dass es sich bei der Frau um Jacintha Saldanha handle. "Eine hervorragende Krankenschwester", die seit über vier Jahren zum Personal gehörte und "bei allen Kollegen respektiert und beliebt war". Das Krankenhaus habe der Frau durch die schwere Zeit nach dem Telefonscherz geholfen, sie sei weder suspendiert noch anders bestraft worden. "Jeder hier ist schockiert."

Radiomoderatoren ebenfalls "schockiert"
Ebenfalls mit tiefer Bestürzung hatten die beiden australischen Radiomoderatoren auf die Nachricht über den Tod der Krankenschwester reagiert. Mel Greig und Michael Christian seien "zutiefst schockiert" über den Tod von Jacintha Saldanha, teilten das Medienunternehmen SCA und der Sender 2Day FM aus Sydney am Samstag auf ihrer Facebook-Seite mit. Die Moderatoren würden "aus Respekt für das, was nur als Tragödie bezeichnet werden kann, bis auf Weiteres nicht mehr die Radiosendung moderieren".

"Schämt euch!"
Auf der Facebook-Seite stehen bereits Tausende Komentare zu dem Telefonstreich. In ihnen hieß es, Greig und Christian trügen "Blut an den Händen". Einige erinnerten an den tragischen Unfalltod der stets von Reportern verfolgten Mutter von Prinz William. Offenbar hätten die Medien aus Prinzessin Dianas Tod von 1997 keine Lehren gezogen, hieß es in einem Kommentar. "Eine britische Krankenschwester ist für ein paar billige Lacher gestorben", hieß es in einem anderen Eintrag. "Schämt euch!"

Mit verstellter Stimme Infos über Kate verlangt
Mit verstellten Stimmen hatten die beiden Moderatoren am Dienstagabend per Telefon Informationen über die schwangere Herzogin Kate eingeholt. Die DJane Greig hatte sich als Queen Elizabeth ausgegeben, Radio-DJ Christian als Prinz Charles. Greig verlangte von Saldanha am Telefon, mit ihrer angeblichen Enkelin sprechen zu dürfen. Die Krankenschwester stellte im Glauben, mit der Königin zu sprechen, den Anruf mit den Worten "Oh, ja, warten Sie einen Augenblick, Ma'am" arglos durch.

Eine Krankenschwester in Kates Abteilung ging ans Telefon und beantwortete daraufhin, ebenfalls im Glauben, mit der Königin zu sprechen, die Fragen der mutmaßlichen Queen und verriet unter anderem: "Sie schläft gerade und hatte eine ruhige Nacht. Wir haben ihr Flüssigkeit gegeben, sie ist derzeit stabil." Der Radiosender hatte sich schließlich am Mittwoch für den Scherz entschuldigt.

William und Kate "tief traurig"
Prinz William und Kate reagierten am Freitag "tief traurig" auf die Nachricht vom Tod der Frau, wie der St. James's Palace mitteilte. Jeder im King Edward VII. Hospital habe sich immer wundervoll um die Königlichen Hoheiten gekümmert - "und ihre Gedanken und Gebete sind bei Jacintha Saldanhas Familie, den Freunden und den Kollegen in dieser sehr schwierigen Zeit".

Ein Sprecher des Palastes ergänzte: "Zu keinem Zeitpunkt hat sich der Palast bei dem Krankenhaus über den Vorfall beschwert. Im Gegenteil: Wir haben den beteiligten Krankenschwestern und dem Krankenhaus-Personal zu jeder Zeit unsere vollste, von Herzen kommende Unterstützung angeboten."

Die Herzogin von Cambridge, die ihr erstes Kind mit Prinz William erwartet, hatte vier Tage in dem Londoner Krankenhaus verbringen müssen, weil sie unter einer schweren Form der Schwangerschaftsübelkeit leidet.

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(Bild: kmm)



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