Schleppender Start

Windows-8-Tablets in den USA bisher kaum zu bekommen

Elektronik
05.12.2012 10:15
Nach dem Start von Windows 8 kommt das Geschäft im Tablet-Markt für Microsoft nur schleppend in Schwung. Von den rund einem Dutzend angekündigter Tablet-Computer mit dem neuen Betriebssystem sind in den USA laut einem Medienbericht gerade einmal fünf Geräte aktuell verfügbar. Während es eine Reihe von PC-Varianten gebe, seien Tablets mit ARM-oder Intel-Prozessor rar gesät. Mit Windows 8 will sich Microsoft die Tür zum boomenden Tablet-Markt öffnen.

"Es lässt sich kaum eines auftreiben", sagt IDC-Analyst Bob O'Donnell der Finanznachrichtenagentur "Bloomberg". "Selbst wenn du eines kaufen wolltest, wäre es schwierig." Microsofts neues Betriebssystem ist für Tablets optimiert und lässt sich gut mit den Finger auf einem Touch-Display bedienen. Etliche Hersteller statten deshalb auch ihre Laptops mit berührungsempfindlichem Bildschirm aus.

Schleppender Tablet-Start teils selbst verschuldet
Den schleppenden Start bei den Tablet-Verkäufen hat sich Microsoft dem Bericht zufolge zum Teil selbst eingebrockt. Die PC-Hersteller würden vor allem durch den von Microsoft limitierten Zugang zu den Prototypen ausgebremst, schreibt die Agentur. Zudem behinderten Intels Probleme bei dessen Energiemanagement-Software das Tempo des Marktstarts. Intel habe die Software für die Tablets mit "Clover Trail"-Chip einige Wochen vor dem Marktstart noch nicht fertig gehabt, zitiert Bloomberg eine mit der Sache vertraute Person.

Derzeit sind dem Bericht zufolge in den USA neben Microsofts Surface jeweils ein Tablet von Asus und Lenovo mit Windows RT sowie von Samsung und Acer mit Windows 8 erhältlich. Das Acer-Tablet sei aber ebenso wie das Surface ausschließlich über Microsofts eigenen Store zu haben.

Nachfrage nach Surface-Tablet bisher eher gering
Die anfängliche Nachfrage nach Microsofts eigenem Surface-Tablet scheine zudem "enttäuschend" und liege unter den Erwartungen, sagt Craig Berger, Analyst bei FBR Capital Markets. Microsoft habe die Verkaufszahlen nicht kommentieren wollen, was kein gutes Zeichen sei, sagte Wes Miller von der Beratungsfirma "Directions on Microsoft“. "Wenn Microsoft ein Geheimnis aus Zahlen macht, heißt das in der Regel etwas." Für Jänner hat Microsoft bereits die nächste Version des Surface angekündigt, die mit einem Intel-Prozessor ausgestattet ist und in der Leistung mit einem Laptop gleichauf liegen soll.

Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte in der vergangenen Woche von einer "fantastischen Nachfrage" gesprochen und versichert, mehr Geräte in die Läden zu bringen. Nach Angaben der neuen Windows-Chefin Tami Reller hat Microsoft bisher 40 Millionen Lizenzen von Windows 8 verkauft. Die US-Marktforscher der NPD Group errechneten vor wenigen Tagen allerdings, dass der Verkauf von Computern und Tablets in den USA um 21 Prozent im Jahresvergleich abgesackt ist.

PC-Verkäufe in Europa seit Windows-8-Start gestiegen
In Europa ist die Situation bei den PC-Verkäufen eine andere: Die haben zum Start von Windows 8 kräftig angezogen und sind einer Studie des Analystenhauses Contex zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent gestiegen. 41 Prozent aller im ersten Monat nach der Windows-8-Markteinführung über Europas große Elektronikhändler verkauften PCs seien zudem mit Windows 8 ausgestattet gewesen.

Im Tablet-Sektor klagen allerdings auch europäische Konsumenten über mangelnde Verfügbarkeit, insbesondere bei Microsofts Surface-Tablets. Das bereits erhältliche RT-Modell ist nur in wenigen Ländern Europas verfügbar, unter anderem in Deutschland. Österreicher haben keinen Zugang zu dem Gerät. Zudem verkauft sich die bisher erhältliche RT-Version eher schleppend (siehe Infobox). Mit ein Grund dafür dürfte auch die Tatsache sein, dass auf den RT-Tablets nur auf ARM-Prozessoren abgestimmte Software läuft, während auf x86-Tablets wie dem im Jänner erscheinenden Surface-Pro-Tablet auch normale Windows-Software funktioniert.

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