"Die Oma muss weg"

Enkel von Opa zu Mord an Großmutter angestiftet

Österreich
26.11.2012 16:42
Der Mord an einer 68-jährigen Frau Ende Oktober in ihrem Haus in Taufkirchen an der Pram in Oberösterreich scheint geklärt zu sein. Der 72-jährige Ehemann steht unter Verdacht, seinen 18-jährigen Enkel mit den Worten "Die Oma muss weg" zu der Tat angestiftet zu haben. Das Motiv wird im zwischenmenschlichen Bereich der Eheleute vermutet. Beide Männer wurden festgenommen.

Der 18-jährige Enkelsohn habe laut Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis ein Tatgeständnis abgelegt und seinen Großvater als Auftraggeber belastet. Der 72-jährige Ehemann des Opfers soll den jungen Mann in den Wochen vor der grausigen Bluttat mehrmals mit den Worten "Die Oma muss weg" angestiftet haben.

"Werkzeug ist im Keller, weißt eh"
Am 26. Oktober habe der Großvater den konkreten Auftrag zur Tötung gegeben - nicht zuletzt wegen seines Alibis. Denn der 72-Jährige hatte eine Maturafeier in einem Lokal organisiert und hielt sich zur Tatzeit dort auf. Laut Geständnis des Burschen soll der Großvater genaue Anweisungen gegeben haben: "Täusch einen Einbruch vor" und "Werkzeug ist im Keller, weißt eh".

Der 18-Jährige tat offenbar wie ihm geheißen. Seine Familie habe einen Schlüssel zu dem Haus der Großeltern besessen. Damit sei er in das Gebäude gelangt, wo er sich die Tatwaffen besorgte. Nach Angaben der Kriminalisten tötete er gegen 21.30 Uhr die Frau, indem er seinem Opfer mit einer Hacke mehrmals auf den Kopf schlug und mit einem Messer mehrere Male in den Brustkorb stach. Anschließend legte der 18-Jährige Spuren, um einen Einbruch vorzutäuschen.

Blutspur führt Ermittler zu Verdächtigem
Tatsächlich ging die Polizei zunächst davon aus, dass die 68-Jährige einen Einbrecher überrascht haben könnte, der sie dann erschlug. Doch die Ergebnisse der Spurensicherung im Wohnhaus und in der Umgebung zeigten, dass der Einbruch aufgrund der Spuren erst nach der Tat erfolgt war.

Damit gerieten nahe Angehörige oder Bekannte in den Kreis der Verdächtigen. Auch der 18-Jährige wurde mehrmals befragt, doch war ihm zunächst nichts nachzuweisen."Den Durchbruch zur Täterüberführung brachten die DNA-Analysen der Gerichtsmedizin Salzburg. Am Sturzhelm des 18-Jährigen wurden minimale Blutspuren des Opfers entdeckt", berichtete Erwin Kepic, Chef der Tatortgruppe, am Montag.

Der junge Mann legte ein Geständnis ab und gab auch die Stelle an, wo er die Tatwaffen in den Pram-Fluss geworfen hatte, Cobra-Taucher fanden sie Montagvormittag. Auch decken sich die Schilderungen des jungen Mannes mit den aus den Tatspuren nachvollziehbaren kriminalpolizeilichen Erkenntnissen. Der Großvater bestreitet zwar weiterhin vehement, den Auftrag gegeben zu haben, dennoch wurde über ihn und den 18-Jährigen U-Haft verhängt.

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