Auf Nachhauseweg

Mädchen belästigt und bedroht – Zivildiener griff ein

Österreich
24.11.2012 10:18
Ein 20-jähriger Zivildiener des Samariterbundes hat einen Mann in die Flucht geschlagen, der eine neunjährige Volksschülerin in der Stadt Salzburg erst belästigt und danach auch verfolgt hatte. Als das Kind verängstigt davonlief und der Fremde ihr nachstellen wollte, griff der Zivildiener couragiert ein und stellte den Mann zur Rede. Der Unbekannte rannte daraufhin davon. Eine Fahndung verlief bislang negativ.

Wie der Samariterbund am Freitag bekannt gab, hatte der Zivildiener Hüseyin A. bereits vor über zwei Wochen beobachtet, wie Kimberly auf dem Nachhauseweg von der Volksschule Liefering an einer Bushaltestelle von einem Mann aufdringlich angesprochen wurde. "Der Mann ist auf der Bank gesessen und hat die Kleine immer wieder angesprochen. Man hat richtig gesehen, dass sie Angst hat. Ihr war das alles sehr unangenehm. Offenbar kannte sie den Mann gar nicht. Der war ja auch schon Mitte 20", erklärte Hüseyin A.

Als die Kleine wegrannte und der Mann ihr folgen wollte, reagierte der 20-Jährige sofort und sprach den Unbekannten an. "Ich sagte dem Mann, dass er das Kind nicht weiter belästigen und verschwinden soll", erklärte der couragierte Zivildiener.

Mann drohte, Mutter zu verletzen
Unter Tränen habe ihm die Neunjährige dann das Gespräch mit dem Mann geschildert, erzählte A. Der Fremde habe ihr erzählt, ihre Mutter müsse länger arbeiten, und er sei von ihr geschickt worden, um sie von der Schule abzuholen. Weil sich Kimberly jedoch weigerte mitzugehen, habe er ihr gedroht, die Mutter und weitere Angehörige zu verletzen, so die Volksschülerin. Der Zivildiener begleitete das völlig verängstigte Kind schließlich nach Hause, später zeigte Kimberlys Mama Jasmin P. (29) den Vorfall bei der Polizei an. "Gott sei Dank hat der Zivildiener hier verhindert, dass etwas Schlimmes passiert", so die Mutter erleichtert.

"Wir nehmen den Fall sehr ernst. Die Erhebungen sind im Gange", sagte Polizeisprecher Michael Rausch am Freitag. Der Bereich der Schule und das angrenzende Umfeld werden polizeilich überwacht. Die Schulleitung sei von dem Vorfall informiert worden, damit die Schüler und Eltern davon behutsam in Kenntnis gesetzt werden könnten, erklärte der Polizeisprecher. Ersten Ermittlungen zufolge dürfte es sich bei dem Unbekannten um eine verwirrte Person handeln. Ausgeforscht wurde der Verdächtige bislang nicht.

"Du bist meine Nummer 1"
Man habe der Mutter der Neunjährigen geraten, ihre Tochter vorerst von der Schule abzuholen, damit sich das Mädchen nicht weiter ängstige und in Sicherheit fühle, so der Beamte. Die Neunjährige ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, ihrem Retter gebührend zu danken. Und so machten sich Kimberly und ihre Mama dieser Tage auf und statteten Hüseyin A. einen Besuch in der Samariterbund-Zentrale ab. "Kimberly hat mir eine Medaille gebastelt. Darauf steht: 'Du bist meine Nummer 1 für die Menschlichkeit'", so der Beschützer gerührt.

Auch Christian Dengg, der Landesgeschäftsleiter des Salzburger Samariterbundes, bedankte sich bei dem 20-Jährigen für seine Zivilcourage und sein vorbildliches Einschreiten: "Wir sind froh, dass Schlimmeres verhindert werden konnte."

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