In Safari platziert

Google wegen Geheim-Cookie zu Geldstrafe verurteilt

Web
19.11.2012 10:09
Google kann die Kontroverse um das Umgehen der Datenschutzeinstellungen bei Apples Safari-Browser mit der Zahlung von 22,5 Millionen Dollar (17,7 Millionen Euro) abhaken. Die zuständige US-Richterin kündigte an, dass sie die Einigung des Internetkonzerns mit der amerikanischen Handelskommission FTC billigen wolle.

Die Summe erscheine ihr angemessen, sagte Richterin Susan Illston bei einer Anhörung in San Francisco am Freitag, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Damit blieb die Richterin allerdings weit hinter der Forderung von Verbraucherschutzorganisationen zurück. Diese hatten argumentiert, dass Google alle vier Stunden einen Umsatz in der Höhe der nun verhängten Geldstrafe erziele.

Die Zahlung ist Teil eines Vergleichs, den Google vor drei Monaten mit der US-Handelskammer geschlossen hatte. Die FTC war mit dem Suchmaschinen-Primus schon zuvor in Datenschutzfragen aneinandergeraten und hatte ihm im vergangenen Jahr Auflagen gemacht. Es sei die höchste Strafe, die einem Unternehmen jemals aufgebrummt worden sei, weil es sich den Anordnungen der FTC widersetzt habe, hieß es bei Bekanntgabe der Einigung im August. Der Internetkonzern habe entgegen anderslautender Versprechen über mehrere Monate in den Jahren 2011 und 2012 Werbe-Cookies genutzt, so die Behörde.

Hintergrund des Rechtsstreits war ein Cookie, das Google ohne Zustimmung der Nutzer per Werbeanzeigen in den Safari-Browser eingeschleust hatte. Denn der Apple-Browser lässt standardmäßig keine Cookies von Drittanbietern wie Online-Werbefirmen zu. Ein Nutzer muss sie erst aktiv freischalten, was jedoch die wenigsten tun. Das "Wall Street Journal" hatte die inzwischen gestoppte Praxis zu Jahresbeginn öffentlich gemacht. Google hatte schon damals betont, es seien keine persönlichen Informationen erfasst worden.

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