Mobile Plattform

Mozilla: “Firefox OS soll Offenheit in Mittelpunkt stellen”

Elektronik
16.11.2012 08:41
Acht Jahre nach dem Start des Firefox-Browsers steht Mozilla finanziell auf gesunden Füßen und geht eine neue große Aufgabe an: Mit Firefox OS bringt das Open-Source-Unternehmen Anfang 2013 ein neues Betriebssystem für Smartphones heraus und tritt damit auch bei mobilen Geräten in einen technologischen Wettbewerb zu Google, Apple und Microsoft.

"Es läuft gut mit dem Mozilla-Projekt, wir sind sehr glücklich damit", sagte die Vorsitzende der Mozilla Foundation, Mitchell Baker, der Nachrichtenagentur dpa. "Wir haben die Mittel, die wir für unsere Pläne benötigen." So gehe es in einer sich schnell verändernden Computerwelt nun darum, Antworten im Sinne von Offenheit und Datenschutz zu finden. "In der mobilen Welt werden diese Werte, die Mozilla besonders wichtig sind, bisher nicht besonders gut erfüllt", sagte Baker.

Bei den geplanten Smartphones mit Firefox OS steht nach ihren Angaben das Ziel im Mittelpunkt, die umfassende Erfahrung mit dem offenen Web auf Desktop-Computern auch auf mobile Geräte zu übertragen. "Das Web ist die größte und umfangreichste Plattform, die wir je gesehen haben", sagte Baker.

Das neue Smartphone-Betriebssystem stellt den Web-Standard HTML5 ins Zentrum und will dessen Funktionen über spezielle Software-Schnittstellen, sogenannte APIs, direkt mit den Möglichkeiten der Gerätehardware verbinden. So soll der bisherige Nachteil von Web-Anwendungen im Browser überwunden werden, die verglichen mit "nativen" Apps für bestimmte Betriebssysteme wie iOS oder Android meist deutlich langsamer sind.

Erste Geräte mit Firefox OS Anfang 2013
Laut Baker steht Mozilla in engem Kontakt mit dem World-Wide-Web-Konsortium, um die für Firefox OS nötigen Schnittstellen zu standardisieren. Die ersten Firefox-Smartphones sollen dann in der ersten Hälfte des kommenden Jahres voraussichtlich in Südamerika auf den Markt kommen. Einer der ersten Partner ist der spanische Mobilfunkanbieter Telefónica. Mozilla sei aber auch mit anderen Netzbetreibern im Gespräch, so Baker.

Verhältnis zu Google "komplex"
Seine Einnahmen erzielt Mozilla vor allem aus der in Firefox integrierten Suchfunktion und entsprechenden Vereinbarungen mit Partnern wie Google, Bing (Microsoft), Yahoo oder Amazon. Auf die Frage, ob das Verhältnis zu Google getrübt werden könnte, wenn Mozilla ein eigenes Smartphone-System entwickle, antwortete Baker, Partnerschaft in dem einen könne durchaus mit Wettbewerb in einem anderen Bereich zusammengehen. Das Verhältnis zu Google sei zwar komplex, "aber wir teilen mit Google auch einige gemeinsame Ziele wie Offenheit."

Eine kommerzielle Konkurrenz stellt das Open-Source-Unternehmen für Google, aber auch Apple und Microsoft derzeit nicht dar. Seinen Umsatz für 2011 bezifferte Mozilla am Donnerstag mit 163 Millionen Dollar (128 Millionen Euro), 33 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

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