Zündende Idee

Buch-Scanner nutzt Staubsauger zum Umblättern

Elektronik
16.11.2012 10:00
Bücher einzuscannen, ist eine mühselige und langwierige Aufgabe. Google-Ingenieur Dany Qumsiyeh hat nun einen Buch-Scanner entwickelt, der mit einfachsten Mitteln tausendseitige Bücher in nur anderthalb Stunden einscannen kann. Dabei bedient sich der Techniker beim Umblättern der Seiten eines Staubsaugers. Die Bauanleitung des Gerätes kann im Internet eingesehen werden, Qumsiyeh hofft, dass andere Bastler sein Konzept adaptieren und weiterentwickeln.

Für die gesamte Konstruktion gibt Qumsiyeh einen Materialwert von knapp 1.500 US-Dollar an. Die Scan-Elemente stammen dabei aus einem handelsüblichen Flachbettscanner, das Umblättern übernimmt ein Staubsauger. Der Scanner muss für den Bau der Vorrichtung zerlegt werden, für Laien ist der Nachbau eines solchen Buch-Scanners deshalb nur schwer zu bewerkstelligen. Die Baupläne für den "Linear Book Scanner" hat Qumsiyeh anderen Bastlern unter Open-Source-Lizenz zur Verfügung gestellt.

Die Funktionsweise: Das Buch wird geöffnet auf einen Schlitten gelegt, dieser wird mitsamt dem Buch über eine Fläche gezogen, in der sich die Sensoren des zuvor zerlegten Scanners verbergen. Bei der Rückwärtsbewegung des Schlittens kommt dann der Staubsauger ins Spiel. Mithilfe seiner Düse wird die oberste Seite am Rand angesaugt, während sich das Buch weiterbewegt. Die Seite wird dabei in einen Schlitz manövriert und durch eine Öffnung in der Oberkante der Bahn automatisch umgeblättert. Das klingt zunächst recht kompliziert, funktioniert in der Praxis jedoch – wie das Video zeigt - recht gut.

Teilweise noch Schwierigkeiten beim Bücher-Scannen
Mit einigen Problemen kämpft die Konstruktion allerdings noch: So kann es durchaus mal passieren, dass einzelne Seiten beim Scanvorgang zerreißen, und auch mit allzu kleinen oder leichten Büchern hat die Konstruktion mitunter noch Schwierigkeiten.

Entstanden ist der improvisierte Buch-Scanner Berichten des IT-Portals golem.de zufolge im Zuge des "20-Percent-Time"-Programms von Google, bei dem Mitarbeiter 20 Prozent ihrer Arbeitszeit selbst einteilen und für Projekte verwenden können, die Google möglicherweise irgendwann von Nutzen sein werden. Der Buch-Scanner dürfte sich beispielsweise als durchaus wertvolles Werkzeug für Googles Books-Dienst erweisen. Aber auch Google News, der Google Reader und Teile von Google Mail sollen im Zuge dieser Mitarbeiterprojekte entstanden sein.

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