Bewusste Täuschung?

Skylink: Kontrollamt geht mit Zahlen-Wirrwarr ins Gericht

Österreich
02.11.2012 18:29
Ein aktueller Kontrollamtsbericht zum Skylink-Skandal belastet nun zusätzlich die Ex-Chefs des Wiener Flughafens: So dokumentieren die Prüfer, dass die Informationen des Vorstands zu Projektumfang und Kosten über Jahre extrem "divergierten". Der Verdacht, dass eine Täuschung beabsichtigt war, ist nicht ganz auszuschließen. Das Flughafen-Management weist die Kritik zurück.

Penibel recherchierte das Wiener Kontrollamt die Vorgänge bei der Kostenentwicklung beim Bau des Terminals Skylink alias Check-in 3: Beispielsweise war die 65 Millionen teure Gepäcksortieranlage im Jahr 2004 mit im kalkulierten Preis von 475 Millionen Euro dabei, im Jahr 2006 wiederum nicht. Im Jahr 2008 war eine Finanzierungs-Reserve in den Kosten (657 Millionen Euro) inkludiert, im nächsten Jahr (830 Millionen Euro) dann allerdings nicht mehr.

Zur Informationspolitik des Airports wird deshalb kritisch angemerkt, dass künftig der Verdacht vermieden werden sollte, dass einzelne Aktionäre möglicherweise Insiderinformationen erhalten und bevorzugt werden könnten. Bekanntlich sind Stadt Wien und Land NÖ als Syndikatspartner zu je 20 Prozent am Flughafen beteiligt, Spitzenbeamte treffen sich regelmäßig zu Syndikatsversammlungen – in denen auch die Besetzung von Aufsichtsratsposten der Aktiengesellschaft ausdiskutiert wird.

Airport-Management sieht keine Täuschung
Das Flughafen-Management wies noch am Freitag jeden Verdacht einer bewussten Täuschung der Öffentlichkeit zurück. "Die Gepäckssortieranlage war nie im Skylink-Projekt enthalten", wie auch der Rechnungshof in seinem Endbericht bestätigt habe, hieß es in einer Stellungnahme. "Die laufend kommunizierten Gesamtkosten zu Skylink waren immer inklusive Reserven und daher ebenfalls immer vergleichbar", so der Flughafen.

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