Der Kamera-Ball der Firma "Bounce Imaging" verfügt über sechs integrierte Kameras, die durch die Fähigkeit, auch Licht aus dem Nah-Infrarot-Bereich verwerten zu können, auch bei schlechten Lichtverhältnissen brauchbare Bilder liefern, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist".
Zwei Bilder pro Sekunde kann jede im Ball integrierte Kamera schießen, während der in einen gefährlichen Raum geworfene Spion dort herum hüpft. Aus den Einzelbildern werden mittels entsprechender Software am PC oder auf dem Smartphone Panoramabilder erstellt, die eine erste Einschätzung der Situation ermöglichen.
Idee kam durch Erdbeben in Haiti
Die Idee für den hüpfenden Spion kam Francisco Aguilar, dem Gründer von "Bounce Imaging", während des schweren Erdbebens, das Haiti im Jahr 2010 verwüstete. Der Kamera-Ball hätte damals das Risiko für Helfer, die in einsturzgefährdeten Gebäuden nach Überlebenden suchen mussten, erheblich verringern können. Aber auch für andere Zwecke könnte die Neuentwicklung von großem Nutzen sein.
Polizisten könnten den Ball einsetzen, um von Verbrechern besetzte Gebäude vor der Erstürmung auszukundschaften, und auch für Soldaten in Krisengebieten wären vom Ball geschossene Bilder von größtem Nutzen, wenn neue Gebiete ausgekundschaftet werden.
Feuerwehrleute könnten den – möglicherweise mit einem Temperatursensor aufgerüsteten - Ball einsetzen, um in den Flammen nach Eingeschlossenen zu suchen und vor dem Betreten eines Raumes Informationen über die dort herrschenden Temperaturen und den Sauerstoffgehalt der Luft einzuholen.
Erste Praxistests schon 2013
Zwar existieren derzeit nur einige Prototypen des Kamera-Gummiballs, schon Anfang des nächsten Jahres soll er aber auf seine Praxistauglichkeit hin getestet werden. Die Polizei des US-Bundesstaats Massachusetts will den kameragespickten Helfer bei Einsätzen ihrer Swat-Spezialeinheiten auf Herz und Nieren prüfen.
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