Gott spielen?

Modegag “gefärbte Tiere”: Pinke Küken ärgern Tierschützer

Österreich
30.10.2012 18:19
Ein bisschen Gott spielen hat den Menschen immer schon gefallen: In Asien und Amerika gibt es den Trend, Küken durch Injektionen in allen Farben des Regenbogens zu färben. In Oberösterreich tauchten nun erstmals zwei dieser Tiere auf. Doch schon wenig später wurde einem seine Auffälligkeit zum Verhängnis.

"Ich hab' nur eine kurze Zeit nicht geschaut, da ist schon ein Habicht heruntergestürzt und hat sich das eine Henderl geschnappt", ist Angela Mühleder aus Schlüßlberg traurig, dass eines ihrer Haustiere Opfer eines Raubvogels wurde. Ihre beiden Hühner sind nämlich etwas Besonderes: Sie sind knallrosa gefärbt!

Beim Erwachsenwerden verschwindet die Farbe
Der türkische Nachbar Ali hat ihr die Tiere geschenkt, als sie noch kleine Küken waren. In seiner Heimat, wie in ganz Asien und Amerika, ist es derzeit ein beliebter Gag, die Vögel zu färben. Dabei spritzt man Lebensmittelfarbe in das noch nicht ausgebrütete Ei. Der Kükenflaum nimmt dann die jeweilige Farbe an. Sobald das Huhn erwachsen ist, ist die Farbe verschwunden. Besonders bei Kindern soll das gut ankommen.

Tierschützer: "Das ist eine reine Geldmacherei"
In Österreich ist so etwas verboten und wird von Tierschützern auch verurteilt. Denn es ist ein Eingriff in das Erscheinungsbild eines Tieres, wie das Kupieren von Hunden. Dieter Deutsch, Tierschutzombudsmann für Oberösterreich, erklärt: "Das ist eine reine Geldmacherei. Sicher, es schaut lustig und exotisch aus und scheint auf den ersten Blick etwa ein tolles Ostergeschenk zu sein, aber das ist noch kein Grund, es zu machen."

Ob das Färben auch schädlich für die Küken ist, ist nicht bekannt. Wie das Schicksal eines der Hühner in Schlüßlberg zeigt, ist es aber auf jeden Fall gefährlich in der freien Wildbahn: Seiner Tarnfarbe beraubt, war es ein dankbares Opfer für den Habicht. Es hat schon seinen Grund, warum Hühner nicht pink sind…

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