Hund, Katze und Co.

Familienzuwachs: Ist mein Kind bereit für ein Haustier?

Leben
09.11.2012 12:57
Bei den meisten Kindern taucht früher oder später der Wunsch auf, ein Haustier zu bekommen. Doch nicht in jeder Familie sind die Möglichkeiten gegeben, ein Tier aufzunehmen und zu pflegen. Und natürlich stellt sich die Frage, ob es sich bei deinem Kind nur um ein Strohfeuer handelt und die Begeisterung dann schnell abnimmt, wenn das Tier einmal im Haus ist.

Wenn der Wunsch nach einem tierischen Gefährten bei deinem Kind auftaucht, solltest du dem Bedürfnis auf den Grund gehen. Warum wünscht sich dein Kind ein Tier? Weil seine Freunde auch eines haben? Weil es ein Kuschelobjekt braucht? Keinesfalls solltest du dem Wunsch sofort nachgeben, denn oft flaut der Enthusiasmus nach einiger Zeit von selbst wieder ab. Denn ein Tier ist keine Puppe und kein Teddy, den man einfach in die Ecke stellt oder gar wegwirft. Es braucht Zuneigung und Zeit, man hat Verantwortung - immer. Und das muss deinem Kind klar sein.

Die Bereitschaft testen
Oft hilft es, die Anschaffung des Tieres an Bedingungen im Vorfeld zu knüpfen, um die Verantwortungsfähigkeit deines Kindes zu testen. So kann es eventuell ein paar Wochen oder Monate lang den Müll hinausbringen, beim Wohnungsputz helfen oder den Geschirrspüler ausräumen. Hält dein Kind das ohne Meckern durch, so erkennst du die Ernsthaftigkeit des Wunsches und die Bereitschaft, sich um das Tier zu kümmern. Um auszutesten, wie ernst deinem Kind sein Wunsch ist, kannst du auch "Probestunden" in einem Tierheim mit ihm verbringen, damit es langsam lernt, was es heißt, sich regelmäßig mit einem Tier auseinanderzusetzen.

Zugleich solltest du mit deinem Kind klären, welches Tier am besten in die Familie passt, und mit ihm gemeinsam durchgehen, was alles auf euch zukommt: Wie muss das Tier gepflegt werden? Wie viel Zeit wird es beanspruchen? Was ist, wenn das Tier einmal krank wird? Wie viel Geld wird seine Haltung kosten? Ist dein Kind eventuell bereit, auf einen kleinen Teil seines Taschengeldes zu verzichten, um die Haltung zu ermöglichen und einen Beitrag zu leisten? Wird dein Kind das Tier auch mögen, wenn es kein Tierbaby (mehr) ist?

Welches Tier passt zu uns?
Je nachdem, wie viel Zeit und Geld zur Verfügung steht, solltet ihr entscheiden, welcher tierische Freund in euren Haushalt einziehen darf. Hunde brauchen viel Zeit, täglichen Auslauf und ständige Beschäftigung. Auch kostet die Haltung Geld, speziell, wenn ein Tierarzt gebraucht wird. Lebt ihr in einer Wohnung, so solltet ihr nur einen kleinen Hund anschaffen, da große Hunde auf jeden Fall einen Garten brauchen.

Katzen dagegen sind eher für Stadtwohnungen geeignet. Sie haben ihren eigenen Kopf, können sich dafür aber auch gut und lange selbst beschäftigen. Als Besitzer musst du allerdings damit klarkommen, dass die Katze nicht unbedingt immer dann kuscheln und spielen will, wenn du das willst.

Nagetiere wie Meerschweinchen, Zwerghasen oder Hamster brauchen behutsame Pflege und eignen sich nicht zum wilden Spielen, da sie sich nicht so gut zur Wehr setzen können, wenn es ihnen zu bunt wird. Diese Tiere sollten auch nicht alleine gehalten werden, da sie sonst schnell unglücklich werden. Weiters brauchen sie Auslauf, was jedoch zur Gefahr für Stromkabel und Möbel wird. Zusätzlich solltest du auf die Aktivitätszeiten der Tiere achten. Gerade Hamster sind nachtaktiv und somit für kleine Kinder nicht zu empfehlen.

Bei Fischen gilt es, sie zu füttern und das Aquarium in Schuss zu halten. Sie sind relativ pflegeleicht. Wellensittiche und andere Vögel brauchen täglichen "Ausflug" und Käfigreinigung – und sind sehr laute Zeitgenossen.

Ihr solltet bei eurer Entscheidung auch die Frage berücksichtigen, was mit dem Tier im Urlaub bzw. bei Wochenendausflügen geschieht. Denn nur wenn alle Eventualitäten berücksichtigt sind, werdet ihr auch Freude mit eurem Tier haben. Weiters sollte dein Kind von Anfang an auch Regeln im Umgang mit dem Tier beachten und Verantwortung wie Füttern, Putzen und Spielen übernehmen. Natürlich wird es deine Unterstützung brauchen, es sollte jedoch nicht alles an dir hängen bleiben. Ist dies der Fall, musst du deinem Kind klarmachen, dass ihr euch von eurem Tier trennen müsst, wenn sich nichts ändert.

Wo kaufe ich das Tier?
Kleintiere solltest du nur im Fachhandel kaufen, Hunde und Katzen von vertrauenswürdigen Züchtern. Auch ein Besuch im Tierheim ist lohnenswert. Von Spontankäufen ist dringend abzuraten: Du solltest auf jeden Fall das gewünschte Tier vor dem Kauf etwas beobachten und Zeit mit ihm verbringen, damit du eventuelle Verhaltensauffälligkeiten vor dem Kauf erkennen kannst.

Mehr Sicherheit im Tierheim
Besonders bei Welpen gilt: Vorsicht vor dubiosen Märkten am Straßenrand! Vermeintlich günstige Rassehunde stammen oft aus katastrophalen Züchtungen, viele Welpen sind schwer krank und verhaltensauffällig, da sie ihren Müttern - die ein trauriges Dasein als Gebärmaschinen fristen - viel zu früh entrissen werden.

Muss es unbedingt ein junger Hund oder eine junge Katze sein, solltet ihr daher immer zuerst die Züchter besuchen. Der große Vorteil bei älteren Tieren aus dem Tierheim: Die Mitarbeiter kennen den Charakter der Vierbeiner genau, so lässt sich ein für alle Familienmitglieder passendes Tier finden. Zudem sind Hund, Katze und Co. geimpft und gesund bzw. wird über eventuelle Krankheiten aufgeklärt und Hilfe angeboten.

Mehr Informationen zum Thema Haustiere findest du auf krone.at/Haustiere!

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(Bild: kmm)



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