Kein Anpralldämpfer

Auto kracht gegen Tunnel-Nische und fängt Feuer: 2 Tote

Österreich
28.10.2012 14:49
Bei einem Verkehrsunfall im Lärchbergtunnel bei Lofer im Salzburger Pinzgau ist am Sonntagvormittag ein Ehepaar aus München ums Leben gekommen. Ihr Audi A6 geriet um 8.20 Uhr über den Fahrstreifen des Gegenverkehrs und prallte gegen die Kante der linken Tunnel-Nische. Der Wagen fing Feuer. Für die beiden Insassen kam jede Hilfe zu spät.

Der Brandmelder im Tunnel hatte um 8.18 Uhr angeschlagen. Als die Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung eintrafen, stand der Wagen bereits in Vollbrand. Die 83-jährige Frau war beim Aufprall aus dem Auto geschleudert worden, ihr 75-jähriger Mann, der offenbar am Steuer gesessen hatte, im Wagen eingeklemmt.

Die beiden Deutschen seien vermutlich sofort tot gewesen, so Polizeisprecherin Irene Stauffer gegenüber krone.at. Da sich das Feuer im Tunnel ausgebreitet hatte, konnten ihre Leichname nach den Löscharbeiten nur noch verkohlt geborgen werden.

Kein "energieabsorbierender Anpralldämpfer"
Den Erhebungen des verkehrstechnischen Sachverständigen Gerhard Kronreif zufolge war der Wagen auf der B178 von Unken kommend in Richtung Tirol unterwegs. "Das Auto fuhr in einer beginnenden Linkskurve über den Fahrstreifen des Gegenverkehrs und prallte mit hoher Geschwindigkeit ungebremst gegen die Kante der linken Tunnel-Nische." An dieser Stelle habe sich kein "energieabsorbierender Anpralldämpfer" befunden. Diese seien jeweils nur in Fahrtrichtung angebracht.

In dem Tunnel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Kronreif zeigte sich überzeugt, dass der Wagen schneller unterwegs war. Es stelle sich die Frage, ob der Fahrer den Audi aktiv nach links und damit absichtlich gegen die Nischenkante gesteuert hat oder ob der Unfall aus Unachtsamkeit, zum Beispiel durch Sekundenschlaf, passiert ist.

Weder Brems- noch Schleuderspuren entdeckt
Vor der Unfallstelle fanden sich weder Brems- noch Schleuderspuren. "Das Fahrzeug schlug mit massiver Geschwindigkeit in den Kantenbereich der Tunnel-Nische ein", sagte Kronreif. "Teile des Wagens flogen bis zu 115 Meter weit."

Zwar gibt es im Tunnel Kameras, doch würden diese nur der Überwachung dienen. Die Bilder werden nicht aufgezeichnet, so Polizeisprecherin Stauffer. Deshalb könne man die Unfallursache vielleicht nicht gänzlich klären.

Der Unfall habe aufgezeigt, dass das Anbringen von Anpralldämpfern auch in den Gegenrichtungen der Tunnel-Nischen von Vorteil wäre, sagte der Sachverständige.

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