Offenbar wollte die Frau gegen 10.35 Uhr in Salzburg-Süd noch die S-Bahn erreichen, die in Richtung Bischofshofen fuhr. Dabei dürfte sie den herannahenden Güterzug aus der Gegenrichtung zu spät bemerkt haben. Um sich in Sicherheit zu bringen, legte sich die Frau laut Augenzeugen im Bereich des Gleiskörpers auf den Boden. "Trotz einer Notbremsung des Zuges wurde sie an den Füßen überrollt", sagte Polizeisprecher Michael Rausch. An der Stelle, wo sie die Gleise überquert hatte, befinde sich kein Übergang.
"Patientin ist außer Lebensgefahr"
Die Schwerverletzte stand unter Schock. Sie wurde von einem Notarzt erstversorgt und dann vom Roten Kreuz in das Unfallkrankenhaus nach Salzburg gebracht. Dort wurde sie sogleich operiert. Die Ärzte konnten jedoch die beiden Füße nicht mehr retten und mussten letztlich die Gliedmaßen abnehmen. "Die Patientin ist derzeit außer Lebensgefahr", sagte der diensthabende Unfallchirurg, Oberarzt Micha Kucharczyk, am Freitagnachmittag. Die Tochter der Schwerverletzten wurde im Beisein eines Kriseninterventionsteams über den Unfall informiert.
Zwölf Tote durch unerlaubtes Gleisüberschreiten
Die Österreichischen Bundesbahnen warnten nach dem schweren Unfall erneut vor lebensgefährlichem Gleisüberschreiten. "Gleisanlagen sind wie Autobahnen - hohe Geschwindigkeiten und lange Bremswege der Züge", gab ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel zu bedenken. "Wir hatten im heurigen Jahr in ganz Österreich bereits zwölf Tote und acht Verletzte durch unerlaubtes Gleisüberschreiten. Ich hoffe, der verunfallten Frau kann bestmöglich geholfen werden."
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