Prügel für Heinzl

Sido appelliert an seine Fans: Kein Lob für Gewalt!

Adabei
22.10.2012 18:41
Harter Rapper total handzahm: Sido bereut die Auseinandersetzung mit "Chili"-Moderator Dominic Heinzl (Video oben ansehen) offenbar von ganzem Herzen und will für seinen Gewaltausbruch - er hatte Heinzl nach der Sendung "Die Große Chance" niedergeschlagen - kein Lob von seinen zahlreichen Fans. "Ich möchte niemandem das Bild vermitteln, dass diese Aktion richtig war", schreibt er auf Facebook. "Es ist nix, wofür jemand gelobt werden darf!" Er hätte das Problem mit Heinzl anders lösen müssen.

"Ich weiß, dass der Rahmen absolut falsch war - besonders, weil Kinder anwesend waren! - und dass man mit Fäusten keine Probleme lösen kann, sondern vielmehr welche schafft", so der Rapper am Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite und auf Twitter.

Warum es zum Eklat kam, erklärt er damit, dass er und Heinzl seit zwei Jahren "immer wieder aneinandergeraten" seien und er aufgrund "seiner wiederholten Provokation" - der "Bild" sagte der Rapper, Heinzl habe ihn als "asozial" bezeichnet und ihm vorgeworfen, "Asi-Klamotten" zu tragen - leider die Beherrschung verloren habe. Sido hatte Heinzl während der Show als "Dominic Hampl" verspottet.

"Kann die Entscheidung des ORF nachvollziehen"
Er werde alle Konsequenzen tragen und könne die Entscheidung des ORF nachvollziehen. Auch bei der Mutter von Heinzl - sie ist übrigens bereits verstorben -, die er während des Angriffs beschimpft hatte, entschuldigt sich der Rapper. "Ihr habt recht, die Mutter hat damit nix zu tun... Sorry fr. Heinzl!!!", postete er am Sonntagvormittag.

Am Freitagabend hatte Sido nach der Live-Ausstrahlung der Sendung "Die Große Chance" die Fassung und verloren und Heinzl auf offener Bühne einen Faustschlag versetzt. Sido wurde daraufhin fristlos vom ORF gekündigt.

Der Vorfall wurde am Samstagabend in der Sendung "Chili" gezeigt, der Beitrag ist auch in der ORF-Mediathek online abrufbar. Die Faust-Attacke gegen Heinzl ist zwar auf dem Video nicht direkt zu sehen, die Kamera zeigt auf den Boden, als Heinzl fällt. Deutlich zu hören ist jedoch, wie Sido Heinzl und seine Familie beschimpft.

Abstimmung in der Infobox: Ist das Image des ORF nach der Sido-Prügelei endgültig ruiniert?

Laut Medienberichten soll es nicht das erste Mal gewesen sein, dass Sido im ORF ausfällig geworden ist - Zusammenstöße soll es auch mit dem Juror Bernhard Paul der ersten Staffel und mit ORF-Mitarbeitern gegeben haben.

Streit verlagert sich ins Internet
Sidos Auseinandersetzung mit Heinzl dürfte für den ORF erledigt sein, beschäftigt jetzt aber vor allem die sozialen Netzwerke: Zahlreiche Fans des Rüpelrappers loben dort die Aktion ausdrücklich und fordern zum Teil sogar Heinzls Rauswurf aus dem ORF.

Binnen weniger Stunden gründeten sich mehrere Facebook-Gruppen, die sich mehrheitlich auf die Seite des Rappers schlugen: Die Seite "Sido 1 Heinzl 0" hat bereits über 60.000 "Gefällt mir"-Angaben.

Das Gerücht, Heinzl habe Sido vor dem Faustschlag angespuckt, hält sich bei den Sido-Fans hartnäckig. Auf dem "Chili"-Video ist auch das nicht zu sehen, allerdings wollen einige Facebook-User gehört haben, wie Sido, bevor Heinzl zu Boden ging, fragte: "Hat der jetzt gespuckt?" Der ORF erklärte, dazu sei es nicht gekommen.

Neues Video lässt Zweifel aufkommen
Doch mittlerweile scheint die Geschichte nicht mehr ganz so klar. Ein weiteres Video ist im Internet aufgetaucht, das den Vorfall aus einer anderen Kameraperspektive zeigt. Dabei ist zu sehen, wie Heinzl erst Sekunden nach dem Faustschlag umfällt. Auf Facebook witzelt ein User bereits, Heinzl solle "zum Fußball wechseln, die Schwalbe beherrscht er ja perfekt". Auf jeden Fall lässt das Video Zweifel an den Hintergründen der Attacke aufkommen.

Der "Bild"-Zeitung sagte Sido: "Als ich ihn getroffen habe, stand er noch. Als ich aus dem Studio ging, fiel er plötzlich hin. Was für ein Schauspieler!"

Auch die Äußerung von Juror und ORF-Urgestein Peter Rapp von Samstagabend via Facebook gibt durchaus zu denken, spricht er doch von einem "Stellvertreterkrieg" und dass "keiner von uns alle Details kenne". "Ich möchte jetzt nur noch diese Staffel zur Zufriedenheit derer, die voller Freude und Hoffnungen auf ihren großen Auftritt warten, durchbringen", schreibt Rapp weiter.

Nachfolge in "Große Chance"-Jury nach wie vor unklar
Wer Sidos Nachfolge in der Jury antreten wird, ist nach wie vor unklar, wird aber in den nächsten Tagen entschieden, wie der ORF mitteilte. Gerüchten zufolge könnte sogar Heinzl selbst Sidos Nachfolge antreten. Fix ist mittlerweile lediglich, dass Robert Kratky bei der "Großen Comedy Chance", die ab Montag produziert wird, Juror anstelle Sidos wird.

Ob die Faustattacke auf Heinzl strafrechtliche Konsequenzen für Sido haben wird, ist noch offen.

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(Bild: kmm)



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