Nach EU-Kritik

Google-Chef Page verteidigt neue Datenschutz-Regeln

Web
17.10.2012 11:26
Larry Page hat seine Stimme wiedergefunden: Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Monaten verteidigte der Google-Chef den Umgang des Internetkonzerns mit Nutzerdaten gegen Kritik der europäischen Datenschützer. Die Verknüpfung von Nutzerinformationen aus verschiedenen Diensten – bei Google seit 1. März Praxis – sei sinnvoll, so Page.

Die 27 Datenschützer der EU-Länder hatten am Dienstag einen Brief an den Google-Chef veröffentlicht, in dem sie Nachbesserungen bei der Datenschutz-Regelung binnen vier Monaten fordern (siehe Infobox). Sie verweisen darauf, dass nach EU-Recht Informationen nur für den Zweck verwendet werden dürften, für den sie erhoben wurden.

Dem deutschen Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar zufolge sei die Verknüpfung von Nutzerdaten aus verschiedenen Google-Diensten zu einem umfassenden Metaprofil nicht akzeptabel. "Die Nutzerinnen und Nutzer wurden weder um Einwilligung gebeten, noch besitzen sie eine Widerspruchsmöglichkeit, sofern sie den Dienst weiterhin nutzen wollen."

Page gegen "Überregulierung"
Page bezeichnete es auf der Konferenz Google Zeitgeist in den USA jedoch als Fehler, jetzt Verbotsgrenzen einzuziehen. "Wir wissen nicht, wie das Internet in zehn Jahren funktionieren wird." Damit könne es auch Nutzungsmodelle geben, an die heute keiner denke. "Überregulierung ist ein großes Risiko für uns", sagte Page weiter. Erst die Verknüpfung der Daten ermögliche einige innovative Angebote mit Mehrwert für die Nutzer.

So habe er jüngst den Dienst Google Now ausprobiert, der beispielsweise die Fahrzeit anzeige und vor möglichen Verspätungen warne, wenn man nach einer Adresse suche. "Mit den alten Regeln wäre dieser Service nicht möglich gewesen", betonte Page.

Erster öffentlicher Auftritt nach Stimmverlust
Für den Google-Chef war es der erste öffentliche Auftritt seit mehreren Monaten. Im Juni hatte der Internetkonzern bekannt gegeben, dass der 39-Jährige wegen einer nicht näher genannten Krankheit seine Stimme verloren habe. Seitdem trat Page nicht in Erscheinung, auch wenn betont wurde, dass er nach wie vor arbeite. Jetzt sprach er bei der Konferenz Google Zeitgeist rund 90 Minuten lang, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Die Stimme von Page habe nicht besonders kraftvoll, aber klar geklungen.

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