"Zweifel bestehen"

Gutachten belastet Verdächtigen im Fall Wastl

Österreich
17.10.2012 11:10
Im Fall der seit elf Jahren aus Wiener Neustadt verschwundenen Heidrun Wastl sind die Erhebungen gegen den in U-Haft sitzenden Verdächtigen (41) einen Schritt weiter: Ein gerichtsmedizinisches Gutachten zur Nachvollziehbarkeit der von dem Mann behaupteten Unfallversion bei einem Waldspaziergang liege nun vor, bestätigte Norbert Hauser, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Nach Angaben des 41-jährigen Tischlers war die Frau in einem Waldstück bei Lanzenkirchen-Ofenbach in der Buckligen Welt gestürzt und habe sich dabei tödlich verletzt. Große polizeiliche Suchaktionen verliefen bis dato aber ebenso negativ wie eine Begehung mit dem Verdächtigen.

Der Auftrag an den Gutachter sei nun gewesen, die Angaben zum Tathergang zu prüfen; also, ob sich der Vorfall aus technischer oder gerichtsmedizinischer Sicht so ereignet haben könnte. Laut Hauser blieben dabei für den Gerichtsmediziner "Zweifel an der Version (des Verdächtigen, Anm.) bestehen".

Psychiatrisches Gutachten noch ausständig
Ein zeitgleich in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten wird noch erwartet und "kann nicht mehr lange dauern". Dieses soll auch die Zurechnungsfähigkeit des Verdächtigen prüfen. Sobald alle Gutachten eingelangt und die Ermittlungen abgeschlossen sind, muss man schauen, was "übrig bleibt". Dann werde eine mögliche Anklage vorbereitet. Es sei noch verfrüht, diesbezüglich jetzt etwas zu entscheiden, betonte der Staatsanwalt.

Wastl seit September 2001 vermisst
Am 28. September 2001 hatte die Frau ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an und blieb verschwunden. Mittlerweile wurde sie für tot erklärt, der Fall aber vor einigen Monaten vom sogenannten Cold Case Management im Bundeskriminalamt neu aufgerollt.

Der Tischler, der die Kindergartenhelferin als Letzter gesehen haben soll und bereits nach ihrem Verschwinden zum Kreis der Verdächtigen gezählt hatte, wurde schließlich am 22. Mai aufgrund "dringenden Tatverdachts" festgenommen. Der Mann sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Der Termin für die nächste Haftprüfung ist voraussichtlich der 10. November.

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