Das achtjährige Luchsweibchen Hera, das am Wochenende tot auf den Bahngeleisen bei Mautern gefunden wurde, ist erschossen worden. So lautet das Ergebnis einer pathologischen Untersuchung am Forschungsinstitut für Wildtierkunde der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Das Projektil wurde sichergestellt.
Luchs entkam nach Lawinenabgang
"Für uns ist das ein großer Verlust, wir hatten ein harmonisches
Pärchen und eigentlich auch im Frühjahr mit Nachwuchs gerechnet. Wir haben sogar deshalb das Gehege entsprechend umgebaut", sagt
Doris Wolkner-Steinberger, Geschäftsführerin des Wildparks Mautern. Luchsweibchen Hera entkam im März nach einem Lawinenabgang aus dem Gehege, Jäger und Amtstierarzt waren informiert. Luchse kommen in heimischen Wäldern vor und dürfen nicht gejagt werden.
Zoologe zweifelte Unfalltheorie an
Wolkner-Steinberger hat nun Anzeige gegen Unbekannt erstattet: "Es ist unglaublich, dass hier versucht wurde, eine Straftat zu vertuschen. Der getötete Luchs wurde auf die Bahngleise gelegt, um ein tragisches Unglück vorzutäuschen." Reinhard Pichler, dem zoologischer Leiter, schien der vom Zug zerstückelte Tierkadaver aber von Anfang an verdächtig. Er zweifelte die Unfalltheorie an und brachte den toten Luchs zur Obduktion an die VetMed in Wien.
Totes Tier für Wildpark Mautern ein großer Verlust
Der Verdacht bestätigte sich: Ein Projektil des Kalibers 7mm wurde aus dem Lendenwirbelbereich entfernt und sichergestellt. Für Reinhard Pichler tragisch: "Wir hatten immer Kontakt zum Luchs, er wurde von uns außerhalb des Geheges gefüttert und betreut. Er wäre bestimmt von selbst ins Gehege zurückgekehrt. Jetzt im Herbst beginnt die Ranzzeit, außerdem wäre das Futter in freier Wildbahn knapp geworden."
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