Tablet-Winzling

Klein, leistungsstark und leider teuer: Toshibas AT270

Elektronik
06.10.2012 10:00
Lange Zeit schien es so, als würde die kleinen Tablets dasselbe Schicksal ereilen wie Netbooks mit 7-Zoll-Display: Sie wurden binnen kurzer Zeit aus Gründen der besseren Handhabung (Stichwort: Tastatur) durch größere Geräte mit Bildschirmdiagonalen von 10 Zoll ersetzt. Doch entgegen den Erwartungen und trotz der kleineren Bildschirme konnten sich die Mini-Tablets bislang hartnäckig behaupten. Zuletzt gewannen sie durch Amazons Kindle Fire und Googles Nexus-Tablet sogar an Popularität. Mit dem AT270 hat nun auch Toshiba einen zwar kleinen, aber leistungsstarken Tablet-Winzling im Programm.

Die Vorzüge eines kleinen Tablets liegen sprichwörtlich auf der Hand – das wird bereits beim ersten Anfassen von Toshibas AT270 deutlich: Mit seinen Abmessungen von 204 x 135,2 x 7,84 Millimetern und einem Gewicht von nur 332 Gramm ist das kürzlich auf der IFA vorgestellte Gerät kompakt und leicht genug, um einerseits bequem transportiert zu werden und andererseits, um auch nach längerer Zeit noch angenehm in einer Hand zu liegen. Zum Vergleich: Apples aktuelles iPad bringt es mit 652 Gramm fast auf das Doppelte.

Dafür muss man im Gegenzug beim Toshiba ein paar Abstriche bei der "Usability" machen. Aufgrund des kleineren Displays fällt beispielsweise das Tippen schwerer. An Business-Anwender oder Kreative, die auf ihrem Tablet Konzepte erstellen, scheint sich das Gerät der Japaner aber ohnehin nicht richten zu wollen. Bevorzugtes Einsatzgebiet ist – nicht zuletzt aufgrund einer fehlenden UMTS-Verbindung – die heimische Couch, um von dieser aus mittels WLAN (802.11 b/g/n) durchs Web zu surfen, Videos zu schauen, (kurze) E-Mails zu schreiben oder zu spielen.

Für die nötige Leistung sorgt dabei Nvidias neuester Tegra-3-Chipsatz. Unterstützt wird der Vierkernprozessor mit einer Taktung von 1,5 GHz durch ein Gigabyte Arbeitsspeicher – genug, um Spiele, Videos und Apps flüssig zu starten und auf dem 7,7 Zoll großen AMOLED-Display wiederzugeben. Dieses löst, versteckt hinter kratzfestem Corning-Glas, mit 1.280 x 800 Pixeln auf und bietet somit schärfere Bilder als so manches 10-Zoll-Tablet mit gleicher Pixelanzahl. Auch die Farben strahlen satt und kräftig, selbst bei seitlicher Betrachtung.

Die Ausstattung ist für ein Gerät dieser Größe ebenfalls vorbildlich. Mit 32 Gigabyte ist der interne Speicher zwei bis vier Mal größer als jener des hierzulande seit Kurzem erhältlichen Google-Tablets Nexus 7 (siehe Infobox). Über einen microSD-Kartensteckplatz lässt sich der Speicher zudem flexibel erweitern. Dem Konkurrenten voraus hat das Toshiba-Tablet außerdem die zweite Kamera auf der Rückseite, zumindest theoretisch. In der Praxis sind die Ergebnisse der 5-Megapixel-Kamera (vorderseitig ist eine 2-Megapixel-Kamera verbaut) kaum herzeigbar: Sie sind blass, unscharf und detailarm.

Kritik muss sich das Toshiba auch wegen seiner Stereolautsprecher gefallen lassen. Ihnen fehlt es, wohl aufgrund der geringen Gehäusetiefe, an Bass und Lautstärke. Da helfen auch die von Toshiba unter Android 4.0 ("Ice Cream Sandwich") bereitgestellten Apps zur Klangoptimierung wenig. Wer kann, der sollte also besser auf Kopfhörer ausweichen oder vom vorhandenen Dockingport Gebrauch machen, um das Tablet an ein entsprechendes Sound-System zu koppeln.

Voll und ganz zufriedenstellen kann das AT270 hingegen mit der Laufzeit des Akkus. Dieser fällt mit einer Ladung von 3.940 Milliamperstunden zwar etwas kleiner aus als beim Nexus (4.325 mAh), kam im Test bei durchschnittlicher Nutzung aber dennoch auf den sehr guten Wert von neun Stunden. Toshiba selbst verspricht bei reiner Videowiedergabe sogar bis zu elf Stunden. In jedem Fall dürfte man locker über den Tag kommen.

Einziger Haken: der Preis. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 550 Euro ist das Toshiba-Tablet im Vergleich zu seinen Mitbewerbern derzeit (noch) zu teuer. Selbst der aktuell günstigste über das Internet erhältliche Preis von rund 509 Euro scheint mit einem Blick auf das nur 200 Euro teure Nexus 7 wenig konkurrenzfähig: Diesem hat das Toshiba zwar die (schlechte) Kamera sowie den microSD-Wechselspeicher voraus, ob das allerdings den Aufschlag rechtfertigt, ist fraglich.

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