Tod mit 51 Jahren

Komiker Dirk Bach starb vermutlich an Herzversagen

Adabei
02.10.2012 15:49
Dirk Bach starb vermutlich an Herzversagen. Der vor allem durch seine Moderatorenrolle im RTL-Dschungelcamp bekannte deutsche Schauspieler und Moderator war am Montag mit 51 Jahren in einem Hotel-Apartment in Berlin tot aufgefunden worden. In der Wohnung wurden Medikamente gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz sowie Cholesterinsenker gefunden.

Die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigte am Dienstagnachmittag, dass es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gibt. Eine Obduktion der Leiche sei nicht vorgesehen, so ein Sprecher. Die Ermittlungen seien damit abgeschlossen. Die Leiche werde nun zur Beerdigung freigegeben. Bach wog bei einer Größe von 1,68 Meter etwa 110 Kilo, laut "Bild" sprach er aber nie über etwaige Herzprobleme.

Theater-Regisseur fand leblosen Bach
Am Montagabend hatte ein Sprecher des Schlosspark-Theaters in Berlin den Tod Bachs bestätigt. "Wir müssen die traurige Mitteilung verkünden", sagte Harald Lachnit, der Bach als "lebenslustigen und sehr liebeswerten Kollegen" würdigte. Diesen Samstag sollte Bach bei der Premiere von "Der kleine König Dezember" im Schlosspark-Theater auf der Bühne stehen.

Wie Lachnit weiter erklärte, hätte der Schauspieler am Montagnachmittag einen Pressetermin zu "Der kleine König Dezember" wahrnehmen sollen. Dort sei er aber nicht aufgetaucht, was sehr ungewöhnlich gewesen sei. Als man ihn auch telefonisch nicht erreicht habe, sei der Regisseur des Theaterstücks, Lorenz Christian Köhler, zu dem Hotel in Berlin-Lichterfelde gefahren, in dem der Kölner für die Dauer seines Engagements ein Apartment bewohnte. Mithilfe einer Bediensteten habe er sich gegen 16 Uhr Zugang zu der Wohnung des 51-Jährigen verschafft und Bach gefunden. Wiederbelebungsversuche der alarmierten Rettungskräfte seien erfolglos geblieben.

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!"
Mit schreiend bunten Hemden und schmuckem Tropenhelm amüsierte der schwergewichtige Entertainer Millionen TV-Zuschauer in sechs Staffeln des RTL-Dschungelcamps "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" an der Seite von Sonja Zietlow in Australien. In der Sendung müssen mehr oder minder Prominente Abenteuer samt Ekel-Mutproben bestehen.

Selbst wäre er nie ins Dschungelcamp gegangen: "Nein, warum sollte ich?", sagte der gebürtige Kölner Bach noch anlässlich seines 50. Geburtstages am 23. April 2011. "Ich bin ja da drin. Also, ich werde den Teufel tun, da zu übernachten oder sonstige Dinge zu tun. Die Leute, die das machen, haben ja einfach einen ganz anderen Plan als ich. Ich moderiere eine Sendung, und die machen was anderes für ihre Karrieren..."

RTL reagierte mit Bestürzung auf den Tod von Bach. "Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos", sagte Markus Küttner, Chef für Comedy-Formate, am Montagabend. "Wir trauern und sind in Gedanken bei denen, die er hinterlässt."

Mehr Reaktionen zum überraschenden Tod Dirk Bachs - unter anderem einen rührenden Abschiedsbrief von Zietlow - findest du in der Infobox.

Erfolge im Fernsehen und beim Theater
Bach wollte schon als Jugendlicher Schauspieler werden und startete seine Karriere in der freien Theaterszene. Mit Walter Bockmeyers Inszenierung der "Geierwally" im Kölner "Theater in der Filmdose" gelang ihm 1984 der Durchbruch. Danach wirkte er an Inszenierungen im etablierten Theater mit und machte parallel im Fernsehen Karriere. Von 1992 bis 1994 hatte er auf RTL seine eigene Sendung, die "Dirk-Bach-Show". Es folgten weitere Erfolgsserien im ZDF wie die Sitcom "Lukas" von 1996 bis 2001. Als Zauberer Pepe begeisterte er kleine Zuschauer im Kinderklassiker "Sesamstraße" zwischen 2000 und 2007. Er wirkte auch in TV-Formaten wie "Schillerstraße" (Sat.1) oder "Frei Schnauze" (RTL) mit. Die VOX-Gameshow "Power of 10" im Jahr 2008 wurde allerdings wegen geringer Einschaltquoten nach wenigen Ausgaben abgesetzt.

Dirk Bach, der eng mit Hella von Sinnen befreundet war, war ein vielseitiger Künstler: Neben seiner Tätigkeit im Fernsehen und beim Theater drehte er Filme ("Nich' mit Leo"), arbeitete als Synchronsprecher (etwa in dem computeranimierten Disney-Film "Oben") oder nahm Hörbücher auf. Zudem war Bach, der sich im Kampf gegen HIV und Aids engagierte und für Amnesty International oder die Tierrechtsorganisation PeTA eintrat, in den vergangenen Jahren auch bei den Nibelungen-Festspielen in Worms zu sehen.

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(Bild: kmm)



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