Finanzskandal

Olympus und 3 Top-Manager bekennen sich schuldig

Elektronik
25.09.2012 10:06
Im Prozess um den Finanzskandal beim japanischen Elektronikkonzern Olympus haben sich drei ehemalige Topmanager und das Unternehmen selbst schuldig bekannt. Die Konzernführung von Olympus hatte Anfang November zugegeben, seit den 90er-Jahren in der Bilanz hohe Verluste von rund 1,3 Milliarden Euro verheimlicht zu haben. Seither Bekanntwerden des Skandals ist der Konzern stark angeschlagen. Nun gibt es erneut Gerüchte, der japanische Elektronikriese Sony wolle sich einkaufen.

Er übernehme als ehemaliger Vorstandschef die volle Verantwortung, sagte Tsuyoshi Kikukawa (Bildmitte vorne) am Dienstag bei der ersten Anhörung vor einem Bezirksgericht in Tokio. "Ich entschuldige mich für all die Probleme, die ich verursacht habe." Auch der ehemalige Vize-Chef Hisashi Mori und der ehemalige Rechnungsprüfer Hideo Yamada bekannten sich schuldig.

Vertuscht wurden die Verluste mithilfe undurchsichtiger Beraterhonorare und von Abschreibungen auf vier Firmenkäufe. Ins Rollen gebracht hatte den Skandal der ehemalige Chef Michael Woodford, der im Oktober überraschend entlassen worden war. Im März wurde Anklage gegen die drei Manager und den Konzern erhoben.

Halbe Milliarde Euro von Sony für Einstieg
Die Gerüchte, Sony wolle bei Olympus einsteigen, halten sich seit Monaten. Nun hat Reuters von drei mit dem Vorgang vertrauten Personen erfahren, dass die Pläne noch in dieser Woche genehmigt werden sollen. Sony wolle umgerechnet eine halbe Milliarde Euro für eine Beteiligung am Kamera- und Medizingerätehersteller - letzterer Bereich gilt als höchst lukrativ - auf den Tisch legen, heißt es. Damit würde Sony einen Anteil von rund zehn Prozent erwerben und größter Aktionär des Olympus-Konzerns werden. Sony wolle zusammen mit Olympus neue Medizingeräte entwickeln und im nächsten Jahr ein Mitglied in die Führungsspitze des Partners entsenden.

Sony will weg von Konzentration auf Unterhaltungselektronik
Olympus ist seit Längerem auf der Suche nach einem finanzstarken Partner, um wieder auf die Beine zu kommen. Sony setzt vermehrt auf neue Geschäftsfelder, weil sich der Elektronikkonzern aus dem verlustbringenden Fernsehgeschäft zurückzieht. Die anhaltende Schwäche im Geschäft mit Unterhaltungselektronik brockte Sony am Dienstag eine Herabstufung der Langfrist-Bonität durch die Ratingagentur Standard & Poor's ein. Damit wird es für Sony teurer, sich für Investitionen und Zukäufe Geld zu leihen.

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