Unfall in Salzburg

Fast abgetrennte Hand in 7-Stunden-OP wieder angenäht

Österreich
05.09.2012 15:03
Erfreuliche Nachrichten aus dem Salzburger Unfallkrankenhaus: Nach einem Arbeitsunfall in Kaprun, bei dem einem 52-jährigen Pinzgauer eine Hand nahezu vollständig abgetrennt wurde, konnten Spezialisten die Gliedmaße wieder annähen. Die sehr schwierige Operation dauerte sieben Stunden.

Der Einheimische war am Dienstagnachmittag mit Wartungsarbeiten beim Kontrollumlauf eines Liftes an der Staumauer des Kraftwerkes Limberg II beschäftigt, als er mit der rechten Hand zwischen das Seil und eine Umlenkrolle geriet. Ein anwesender Arbeitskollege drückte sofort die Notstopp-Taste, das Seil des Aufzugs musste aber zuerst ein Stück zurückgefahren werden, um den Arbeiter zu befreien. Der 52-Jährige wurde dann sofort ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg geflogen.

"Die Hand war auf der Höhe des Handgelenkes praktisch vollständig abgetrennt und hing nur mehr an einzelnen Strukturen", beschreibt Primar-Stellvertreter Josef Obrist (Bild) vom Unfallkrankenhaus die dramatische Situation. Alle Nerven und Gefäße waren durchtrennt. "Das Seil hat außerdem so stark auf die Hand gedrückt, dass der Knochen gequetscht und defekt war."

Sofort bereitete das Team den Mann für eine Operation vor. Unter der Leitung von Christian Windhofer stellten die Ärzte zuerst die Gefäße wieder her, um für die Durchblutung zu sorgen. Dann stabilisierten sie den kaputten Knochen mit Platten.

"Es können Infektionen und Schwellungen auftreten"
Für die Spezialisten bedeutete das mühevolle Kleinarbeit. Immerhin ging es um je zwei Beuge- und eine Strecksehne für jeden Finger plus die Gefäße. Das Team reparierte diese unter einem Mikroskop. Die Operation in der Nacht auf Mittwoch dauerte insgesamt sieben Stunden.

Der Arm des Patienten ist nun ruhig gestellt, der Mann bekommt Medikamente gegen die Schmerzen. Die Ärzte sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Hand ist vollständig durchblutet. Es kann aber immer noch Komplikationen geben: "Es können Infektionen und Schwellungen auftreten, oder dass die Durchblutung plötzlich doch nicht mehr funktioniert", so Obrist. Weitere Eingriffe werden nötig sein. Das Handgelenk wird außerdem vermutlich steif bleiben, die Finger sollte der Mann aber bewegen können.

Die Operation war auch für die Experten des Unfallkrankenhauses kein alltäglicher Einsatz: "Ich kann mich in den vergangenen zwei Jahren nur an zwei ähnliche Fälle erinnern", ist Obrist stolz auf die Leistung seiner Kollegen.

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