Über den Twitter-Account @AnonymousIRC veröffentlichte das Hackerkollektiv am Dienstag Downloadlinks, die zu einer Datei mit exakt 1.000.001 iOS-Geräte-IDs führen. Bereits im März will AntiSec laut eigenen Angaben Zugriff auf den Rechner eines FBI-Mitarbeiters des "Regional Cyber Action Team" in New York erhalten haben, auf dem es die insgesamt 12,3 Millionen Datensätze gefunden habe.
Gespeichert wurden die Datensätze in einer Datei namens "NCFTA_iOS_devices_intel.csv". NCFTA ist die Abkürzung für die US-amerikanische Non-Profit-Organisation National Cyber-Forensics & Training Alliance, hinter der unter anderem das FBI, einige universitäre Computersicherheits-Organisationen sowie Partner aus der Industrie stehen.
Auch Namen und Handynummern enthalten
Neben den Seriennummern, den sogenannten Unique Device Identifiers (UDID), enthält die nun publik gemachte Liste von rund einer Million Datensätzen auch die zugehörigen Tokens von Apples Push-Benachrichtigungsdienst, die Gerätenamen ("Max Mustermans iPhone"; Anm.) sowie die Gerätetypen ("iPad"; Anm.).
Auch Informationen wie Adressen, Nutzernamen und Handynummern seien in zahlreichen Datensätzen auf dem FBI-Computer zu finden gewesen, diese haben man jedoch nicht publik machen wollen, wie die Hacker am Dienstag in einer Mitteilung erklärten. Man habe feste Identifikationsnummern schon immer für eine "schlechte Idee" gehalten, begründete AntiSec die Veröffentlichung.
Sammelte FBI Daten zur Überwachung?
Laut ersten Aussagen von betroffenen Verbrauchern, Verbraucherschützern und Technikexperten sind die Daten echt. Im Internet ist nun eine Debatte darüber entflammt, aus welchem Grund das FBI die Daten gesammelt haben könnte. Die Hacker selbst sehen ihren Fund als Beweis dafür, dass die US-Bundespolizei Informationen von Apple-Kunden sammelt, um diese zu überwachen. Manche Blogger vermuten, die Daten reichten aus, um die Identität der Verbraucher zu stehlen.
FBI weist Vorwürfe zurück
Das FBI hat die Vorwürfe indes als "völlig falsch" zurückgewiesen. In einer Stellungnahme teilte die Bundespolizei mit, dass es "zu diesem Zeitpunkt keinen Beweis dafür gibt, dass ein Laptop vom FBI gestohlen wurde oder dass das FBI diese Daten gesucht oder erhalten hat". Eine Stellungnahme von Apple zur Veröffentlichung der potentiell heiklen Informationen gibt es bislang nicht. Das Unternehmen dürfte seit 2007 rund 400 Millionen iOS-Geräte verkauft haben, schätzt etwa das deutsche IT-Portal "Heise".
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