In letzter Minute

Freiwillige retten verlassene Hündin von US-Bergkamm

Tierecke
17.08.2012 10:32
Eine bemerkenswerte Rettungsaktion ereignete sich Mitte August in den USA: Beim Wandern auf einem felsigen Bergkamm entdeckte ein Ehepaar eine verlassene Schäferhündin, die zu schwach war, um selbst ins Tal zu laufen. Da die Behörden sich für die Rettung des Hundes nicht zuständig fühlten, veröffentlichte das Pärchen einen Aufruf in einem Online-Diskussionsforum für Bergsteiger. Und tatsächlich: Eine Gruppe Freiwilliger konnte "Missy", wie der tapfere Vierbeiner getauft wurde, gerade noch rechtzeitig bergen.

Amanda und Scott Washburn befanden sich auf einer Wanderung zwischen den Bergen Mount Bierstadt und Mount Evans im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado, als sie abseits des Weges zwischen den Felsbrocken eine verlassene Deutsche Schäferhündin fanden. Sie versorgten das Tier mit Wasser und Futter, konnten es aber nicht zum Mitkommen bewegen - die Pfoten des Vierbeiners waren blutig, das Terrain in der Gegend ist unwegsam.

Freiwillige suchten noch in derselben Nacht
Da die offiziellen Rettungsmannschaften nicht wegen eines Hundes ausrücken wollten, veröffentlichte das Ehepaar kurzerhand einen Hilferuf mit Bildern des Tieres in einem Online-Diskussionsforum für Bergsteiger. Tatsächlich fanden sich schnell ein paar Freiwillige, die noch in derselben Nacht den dreistündigen Aufstieg auf sich nahmen, um nach Missy zu suchen. Die Suche verlief jedoch erfolglos und musste abgebrochen werden.

Schon kurz darauf war eine zweite, private Rettungsmannschaft zusammengestellt, darunter der erfahrene Bergsteiger Chris O’Riley, Mitglied einer lokalen Tierschutzorganisation. Die einander völlig fremden Helfer machten sich mit einem großen Rucksack, Futter und Verbandsmaterial erneut auf die Suche nach dem Schäferhund. Die Lage wurde kritisch, als ein Sturm aufzog, doch schließlich konnten sie "Missy" doch noch finden - an dem Ort, wo sie beinahe zwei Wochen auf sich selbst gestellt überlebt hatte.

Rettung erfolgte "in letzter Minute"
Tierschützer Dave Crawford ist sich sicher, dass es für Missy eine Rettung in letzter Minute war: "Gestern ist dort oben sehr viel Schnee gefallen. Das hätte der Hund sicher nicht überlebt. Es war Glück, dass die Washburns sie überhaupt gefunden haben, denn sie hat sich abseits vom Wanderweg versteckt." Retter Chris O’Riley ist froh, dem Vierbeiner geholfen haben zu können: "Sie hätte es aus den Felsbrocken nicht alleine herausgeschafft. Wir haben sie talwärts getragen, obwohl sie 50 Kilogramm wiegt."

Doch was den erfahrenen Bergsteiger am meisten berührt, ist die Hilfsbereitschaft seiner Mitmenschen. "Das war eine sehr bereichernde Erfahrung. Die meisten von uns waren sich vollkommen fremd, aber für die Rettung dieses Hundes haben wir alle zusammengearbeitet. Wir alle waren davon auf die gleiche Weise ergriffen."

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