Starkes Umsatzminus

City-Sperre in Sbg: Wirtschaft zieht verheerende Bilanz

Österreich
16.08.2012 13:33
Eine verheerende Bilanz über die in dieser Woche auslaufende fünfwöchige Innenstadtsperre in der Stadt Salzburg hat am Donnerstag der ÖVP-Wirtschaftsbund gezogen. Mehr als jeder zweite Unternehmer in der Altstadt oder in deren Randbereich beklagt Umsatzeinbußen, die im Schnitt mit einem Drittel beziffert werden. Da der Sommer traditionell die umsatzstärkste Zeit sei, wirke sich der Rückgang umso schwerer aus. Stadtrat Johann Padutsch zeigte sich wenig später über die Kritik verärgert und zweifelte die Zahlen des Wirtschaftsbundes offen an.

Eine verheerende Bilanz über die in dieser Woche auslaufende fünfwöchige Innenstadtsperre in der Stadt Salzburg hat am Donnerstag der ÖVP-Wirtschaftsbund gezogen. Mehr als jeder zweite Unternehmer in der Altstadt oder in deren Randbereich beklagt Umsatzeinbußen, die im Schnitt mit einem Drittel beziffert werden. Da der Sommer traditionell die umsatzstärkste Zeit sei, wirke sich der Rückgang umso schwerer aus.

60 Prozent gaben glattes "Nicht genügend"
339 Unternehmer beantworteten im persönlichen Gespräch die Fragen, damit habe man 75 bis 80 Prozent aller Händler und Gastronomen auch erreicht, so Peter Harlander, Landesvorsitzender des Jungen Wirtschaftsbundes. Nur 15 gaben dem "Sommer-Verkehrsmanagement" die Schulnoten 1 und 2, während knappe 60 Prozent ein glattes "Nicht genügend" verteilten. Der Notenschnitt lag bei "Genügend". Eine Wiederholung der Innenstadtsperre ist gerade für jeden Zwölften eine sinnvolle Lösung, 92 Prozent lehnen dies ab. Über eine positive Umsatzentwicklung konnten ganze sechs Befragte berichten, während 42 Prozent keine Änderung spürten und 57 Prozent über Rückgänge klagten.

Auf die Frage, wie hoch diese Rückgänge ausfielen, gaben nur 98 Unternehmer eine Antwort: durchschnittlich 37 Prozent. "Wenn wir jetzt keine Umsätze machen, wie sollen wir dann unsere Mitarbeiter durch die umsatzschwachen Monate wie Jänner oder Februar bringen", meinte Sternbräu-Wirt Harald Kratzer. Getroffen hat es seinen Angaben zufolge besonders die Kaufleute im höherpreisigen Segment. So habe beispielsweise ein Modehaus bereits Kündigungen angekündigt, andere hätten laut über eine Sortiment-Umstellung in Richtung billigerer Touristen-Ware nachgedacht.

Wirtschaftsbund wünscht neue Verkehrslösungen
Harlander stellte aber klar, dass die Wirtschaft unbedingt neue Verkehrslösungen für die Stadt wünscht: Zwei Drittel der Befragten hätten dies unterstrichen, wobei sie sich vor allem für einen Ausbau der Park-and-Ride-Plätze und Shuttle-Busse, für weitere Parkgaragen in den Stadtbergen und ein funktionierendes und ausgebautes Parkleitsystem aussprachen. Dies sind denn auch die Forderungen, die der Wirtschaftsbund daraus ableitet. Außerdem tritt Harlander für einen Paradigmenwechsel nach dem Motto "In die Stadt hineinlotsen, statt die Stadt absperren" ein. Die saisonale Schlechtwettersperre, die ebenfalls mit Freitag ausläuft, sollte durch ein ganzjähriges Verkehrs- und Parkleitsystem ersetzt werden.

Der Wirtschaftsbund will auf jeden Fall in die Verhandlungen um eine dauerhafte Lösung eingebunden werden. "Wenn es eine ernst gemeinte Diskussion geben soll, dann ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung", so Harlander. Die Bereitschaft der Wirtschaft, für eine Lösung auch Geld in die Hand zu nehmen, ist laut Kratzer durchaus vorhanden.

Verkehrsstadtrat Padutsch über Kritik verärgert
Die heftige Kritik seitens des Wirtschaftsbundes will Verkehrs- und Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) indes nicht auf sich sitzen lassen. "Es wird sich erst zeigen, ob die konkreten Zahlen - Kommunalsteuer/Umsatzsteuer - das bestätigen, was behauptet wird. Ich habe das Gefühl, da wird viel Schindluder getrieben. Was soll der Wirtschaftsbund, als Hauptgegner der Regelung, auch anders behaupten."

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