475-Euro-Gutschein

Regierungsmitglied erhielt Golf-Präsent vom ASKÖ

Österreich
14.08.2012 08:37
Das Geschenk war großzügig: ein Gutschein über 475 Euro in einem Golf-Hotel im Burgenland. Damit beglückte die ASKÖ unter ihrem Ex-Präsidenten Franz Karner ein Mitglied der Salzburger Landesregierung, von der es jahrelang kräftige Subventionen für den Verein gab. Aufgedeckt wurde das vom Kontrollamt der Stadt in einem Prüfbericht.

Der Vermerk ist kurz und bündig: Bei der Aufzählung der Geschenke, die in der ASKÖ an Funktionäre verteilt wurden, fiel Kontrollamts-Chef Max Tischler auch ein Beleg über exakt 475 Euro auf. Das Präsent ging an "ein Mitglied der Landesregierung" – einzulösen im noblen Golf- und Thermenresort in Stegersbach im Burgenland. So ist es laut "Krone"-Informationen in der Buchhaltung der ASKÖ vermerkt. Name steht keiner auf der Gutschein-Kopie.

Wer es ist, kann auch der neue ASKÖ-Boss Gerhard Schmidt nicht genau klären: "Aber gibt es nicht sehr viele Möglichkeiten." Nur wenige hatten mit der ASKÖ und Subventionen zu tun. "David Brenner ist es sicher nicht, der spielt ja auch nicht Golf", meint Schmidt.

ASKÖ zeigte sich gerne spendabel
Wenn's um Golf ging, war die ASKÖ überhaupt großzügig. Unter Karner veranstaltete sie in Rif ein Turnier, bei dem 100 Teilnehmer verköstigt wurden – die Rechnung von 1.932 Euro zahlte der Verein. Der frühere Geschäftsführer Reinhold Bärenthaler bekam zum Geburtstag eine Golfreise um 1.099 Euro geschenkt. Bärenthaler war es, der die Aufregung um die ASKÖ nicht verstand: Das waren nur "Peanuts", kleine Beträge, meinte er. Und brachte damit unzählige Funktionäre auf die Palme, die in ihren Vereinen um jeden Euro kämpfen.

"Wenn sich der Ex-Präsident einen Maßanzug um 1.200 Euro auf ASKÖ-Kosten schneidern lässt, steigen mir die Grausbirnen auf", sagt Walter Fuchsbauer vom ASK Salzburg. Den Betrag hätte er selber im Verein gebraucht: "Weil die Kupplung eingegangen ist bei dem Bus, mit dem wir die Kinder zu den Fußballspielen bringen. Die Reparatur kostete 1.200 Euro – aber so viel Geld hatten wir nicht in der Kasse, deshalb musste ich eine Ratenzahlung vereinbaren."

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