Nach Sturm-Drama

NÖ: Welle der Hilfsbereitschaft für Vollwaise Lukas

Österreich
31.07.2012 10:06
Mama und Papa sind im Himmel, doch der kleine Lukas blieb zurück auf Erden. Dem einsamen siebenjährigen Buben, der nach dem Krebstod der Mutter bei einem Unwetter, das am Samstag über ein Ritterfest im niederösterreichischen Pöchlarn hinwegfegte, auch noch seinen Vater verloren hatte, fliegen jetzt die Herzen der Menschen zu. Alle wollen Trauer und auch finanzielle Not lindern. Indes erlag am Montagabend ein zweites Opfer seinen Verletzungen. Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung wurden aufgenommen.

Noch kann der kleine Bub nicht begreifen, was mit seinem geliebten Papa am Samstagabend geschehen ist. Denn der Waisenbub - er wird vermutlich bei einer seiner Tanten ein neues Zuhause finden - ist selbst schwer verletzt. Und doch gibt es in den Stunden der Trauer Hoffnungsstrahlen - denn Menschen aus ganz Österreich wollen Lukas beistehen. "Der Sturm der Hilfsbereitschaft ist mindestens ebenso stark wie jener des Schicksals, das über uns hinweggezogen ist", sagt Bürgermeister Alfred Bergner.

Binnen kürzester Zeit wurden Konten eingerichtet, um Lukas wenigstens finanziell abzusichern:

  • Stadt Pöchlarn: Kontonummer: 66555, BLZ 32651, Raiffeisenbank Region Melk, lautend auf Sozialfonds Pöchlarn (Verwendungszweck: LUKAS)
  • Trafikanten: Kontonummer: 82114870400, BLZ 20111, Erste Bank, lautend auf: Wohlfahrtseinrichtung der Tabaktrafikanten - Gerhard Wieder
  • Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen: Kontonummer: 104101010, BLZ 31000 (RZB) Kennwort: Lukas

Auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll gab Soforthilfe für den Buben in Auftrag. Aus seinem Büro hieß es am Montag, das Kind werde finanzielle Unterstützung erhalten. Die "Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen" mit Präsidentin Sissy Pröll will gar für zehn Jahre die Patenschaft übernehmen. Auch der NÖ-Löwenherzfonds von SPÖ-Landesvize Josef Leitner stellte 3.000 Euro zur Verfügung. Und da ist noch die Trafikanteninnung - Lukas' Papa war Trafikant -, die dem Buben von ganzem Herzen zur Seite steht.

Weiteres Todesopfer zu beklagen
Wie am Montagabend bekannt wurde, erlag ein weiterer Mann im Spital von Amstetten seinen Verletzungen, die er bei dem Ritterfest erlitten hatte. Dabei handelt es sich um einen 32-jährigen Mitveranstalter des Festes. Die traurige Bilanz des über Pöchlarn niedergegangenen Unwetters: zwei Todesopfer und elf teils Schwerverletzte.

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung
Die Staatsanwaltschaft St. Pölten ermittelt nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, wie am Dienstag bekannt gegeben wurde. Die Ermittlungen richten sich gegen zwei Personen, die als Ansprechpartner bzw. als Verantwortliche der Veranstaltung aufscheinen, sagte die Leitende Staatsanwältin Michaela Schnell. Einvernahmen seien angeordnet.

Außerdem wurde ein Sachverständiger beauftragt, der die Beschaffenheit des Baumes prüfen soll, von dem abgerissene Äste auf Zelte gestürzt waren. Wie lange es dauern werde, bis ein Gutachten vorliegt, sei vorerst nicht absehbar, so Schnell. Möglicherweise werde auch zu klären sein, wie rasch die Unwetterfront am Samstagabend über Pöchlarn aufgezogen war. Daraus könnte sich die Frage ergeben, ob das Festgelände im Schlosspark rechtzeitig hätte geräumt werden können. Der Unglücksort, der Schlosspark in Pöchlarn, bleibt gesperrt.

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