Musikpiraterie

Britische Musiker machen Front gegen Google

Web
26.07.2012 09:59
In einem offenen Brief an die Tageszeitung "The Telegraph" haben britische Musikgrößen, darunter Elton John, Queen-Gitarrist Brian May, Musicalkomponist Andrew Lloyd Webber, Led-Zeppelin-Frontmann Robert Plant und Pete Townshend von The Who, Suchmaschinen – allen voran Google – vorgeworfen, Musikpiraterie zu fördern. Sie fordern ein härteres Vorgehen gegen die illegale Vervielfältigung und Verbreitung geschützter Musik.

Suchmaschinen müssten "ihren Teil dazu beitragen, Konsumenten und Urheber vor illegalen Seiten zu schützen", heißt es in dem Brief, der im Verlauf dieser Woche auch an den britischen Premier David Cameron zugestellt werden soll. Darin wird dieser aufgefordert, endlich den vor zwei Jahren beschlossenen "2010 Digital Economy Act" durchzusetzen. Das Gesetz sieht vor, dass Raubkopierer bei Verstößen nach mehrfacher Verwarnung mit Netzsperren bestraft werden - allerdings nicht vor 2014, heißt es in dem Bericht.

Der Brief stellt den vorläufigen Höhepunkt einer Auseinandersetzung zwischen dem britischen Verband der Musikindustrie (BPI) und Google dar. Dem Internetkonzern wird vorgeworfen, es Nutzern mithilfe seiner Suche zu erleichtern, illegale Filesharing-Websites zu finden und über diese urheberrechtlich geschützte Musik herunterzuladen. Google selbst weist den Vorwurf, mit seiner Suche die Musikpiraterie zu unterstützen, von sich und betont, nach Anfragen der Musikindustrie Monat für Monat mehrere Millionen Links zu urheberrechtlich geschützten Inhalten zu entfernen.

Großbritannien ist allerdings nicht das einzige Land, in dem sich der Suchmaschinenbetreiber diesem Vorwurf ausgesetzt sieht. Erst vor wenigen Tagen hatte das Höchstgericht in Frankreich Google zur Filterung von Filesharing-Begriffen wie "Torrent", "RapidShare" und "MegaUpload" verdonnert, um Nutzern das Auffinden illegaler Inhalte zu erschweren. Google sei zwar nicht für Urheberrechtsverstöße verantwortlich, die auf anderen Websites begangen würden, trage aber sehr wohl eine Verantwortung dafür, wie leicht unerlaubte Inhalte zu finden seien, befand das Gericht in seinem Urteil. Google hat bereits angekündigt, dagegen in Berufung zu gehen (siehe Infobox).

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