"Funny Games"-Rolle

Schauspielerin Susanne Lothar mit 51 gestorben

Adabei
25.07.2012 21:39
Die Schauspielerin Susanne Lothar ist tot. Das teilte der Anwalt der Familie, Christian Schertz, am Mittwoch in Berlin mit. Die Witwe des Schauspielers Ulrich Mühe starb im Alter von 51 Jahren.

Lothar spielte unter anderem in drei Filmen, in denen Michael Haneke Regie führte - "Funny Games" (1997), "Die Klavierspielerin" (2001) und "Das weiße Band" (2009). Für ihre Arbeit wurde die ehemalige Burgtheater-Schauspielerin unter anderem mit der "Kainz Medaille" der Stadt Wien ausgezeichnet.

Susanne Lothar war wohl eine der besten und vielseitigsten Charakterdarstellerinnen Deutschlands. "Die Extremschauspielerin mit den sanften Mitteln", nannte sie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" einmal.

Lothar brachte sich bis zum Letzten in ihre Rollen ein. 2009 spielte sie in Michael Hanekes Drama "Das weiße Band" die Geliebte des Arztes, die schrecklich gedemütigt wird. Die Zuschauer litten mit - wie schon in Hanekes beklemmender Gewaltstudie "Funny Games", in der sie 1997 an der Seite ihres Ehemannes Ulrich Mühe in einer Rolle zu sehen war, die nur wenige gemeistert hätten.

Debüt brachte ihr den deutschen Bundesfilmpreis
Ihre Laufbahn führte die vielseitige Charakterdarstellerin und Wahl-Berlinerin vom Burgtheater bis zum "Tatort". Die einzige Tochter des Schauspieler-Paars Hanns Lothar und Ingrid Andree wuchs in Hamburg auf, wo sie an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst studierte. Ihr Filmdebüt in Tankred Dorsts "Eisenhans" (1983) brachte Lothar den deutschen Bundesfilmpreis. Fünfmal stand das Ausnahmetalent in Theaterarbeiten von Peter Zadek auf der Bühne. Gefeiert wurde sie 1989 in seiner Inszenierung von Wedekinds "Lulu" am Hamburger Schauspielhaus.

Ihre Bühnenkarriere führte sie nach Köln, Wien, Zürich, Stuttgart, Salzburg und Berlin. 1988 wählte "Theater heute" sie zur "Schauspielerin des Jahres". Seit Beginn der 90er-Jahre hatte Lothar oft Rollen in Film und Fernsehen, so 1993 in der italienischen Produktion "Der junge Mussolini" und 2001 in Hanekes Jelinek-Verfilmung "Die Klavierspielerin".

Ehemann Ulrich Mühe starb 2007 mit 54 an Krebs
Ihr Mann Ulrich Mühe, mit dem sie zwei Kinder - Sophie Marie und Jakob - bekam und mit dem sie auch gemeinsam arbeitete, starb mit nur 54 Jahren 2007 an Krebs. "Ich habe ihn immer bei mir, ihn und die schöne gemeinsame Zeit", sagte die Schauspielerin 2008 in einem "Tagesspiegel"-Interview.

Die zerbrechlich wirkende Lothar war viel beschäftigt. So stand sie in Stephen Daldrys Bestsellerverfilmung als Mutter des "Vorlesers" vor der Kamera, auch in der Komödie "Fleisch ist mein Gemüse" war sie zu sehen. Mit Andres Veiel drehte sie "Wer wenn nicht wir"; Lothar spielt die Mutter der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin.

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(Bild: kmm)



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