Wärter sauer

Gefängnis in Stein leidet unter akutem Personalmangel

Österreich
19.07.2012 12:56
Die Justizanstalt Krems-Stein in Niederösterreich: Kaugummi-Diebe sucht man hier vergebens, hier sitzen die Schwerverbrecher ein. Rund 800 sind es derzeit, die von 300 Justizwachebeamten beaufsichtigt werden. Das sind aber viel zu wenige, schlägt die Beamtengewerkschaft jetzt Alarm. krone.tv hat sich vor Ort umgeschaut (siehe Video oben).

Die Beamten-Vertreter sind alarmiert und nehmen deswegen kein Blatt vor den Mund. Vor 20 Jahren seien es noch 45 Beamte mehr gewesen, die sich um die Insassen kümmerten, außerdem hätten sie viel weniger Aufgaben zu erfüllen gehabt. "Wir wissen längst nicht mehr, wie wir unseren Job erfüllen sollen. Es geht hier schließlich nicht um Autos oder sonst was", sagt Personalvertreter Harald Gerstl.

Aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben würden immer mehr Arbeiten anfallen. "Im Nationalrat beschließt man halt was und ist der Meinung, das passt so, aber dass man innerhalb eines Hochsicherheits-Gefängnisses mindestens zwei Beamte braucht, um das auch durchzuführen, darauf vergisst anscheinend jeder."

30 neue Mitarbeiter? Gewerkschaft skeptisch
Immerhin: Jetzt kam trotz Sommerferien der Regierung Justizministerin Beatrix Karl in Stein vorbei. Bis September sollen 30 neue Mitarbeiter zu den schweren Jungs nach Krems-Stein kommen. "Das ist schon ein wichtiger Schritt", lobt die Ministerin ihr Handeln.

Die Gewerkschaft ist aber skeptisch. Denn die 30 "Neuen" würden gerade einmal reichen, um den Personalabgang im Rahmen einer Pensionierungswelle auszugleichen. Die Beamten fürchten nun, dass sich die Qualität des Vollzugs verschlechtern wird. Mit ungewissen Folgen.

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