Dank Videospielen

Augensteuerung für Patienten bald extrem günstig

Elektronik
13.07.2012 12:36
Eine Möglichkeit, den PC nur über die Augen zu steuern und sich so auch mitzuteilen, könnte für kranke und behinderte Menschen schon bald extrem günstig sein. Möglich wird das laut britischen Forschern durch Kameras, die eigentlich für Spielekonsolen produziert werden und daher besonders billig sind.

"Wir haben zwei Dinge geschafft. Wir haben ein 3D-System zur Augenverfolgung gebaut, das Hunderte Male günstiger ist als kommerzielle Systeme, und wir haben es benützt, um ein Echtzeit-Interface zwischen Gehirn und Maschine zu bauen", beschreibt Aldo Faisal vom Imperial College London.

Nur 25 Euro kostet das System - es ist damit laut der Forscher 800-mal günstiger als vergleichbare Angebote. Die Entwicklung besteht aus aus zwei Videospielkonsolen-Kameras, die an einer herkömmlichen Brille montiert werden. Die Kameras registrieren die Augenbewegungen auf und leiten die Befehle via WLAN oder USB an den Computer weiter, wie die Wissenschaftler im "Journal of Neural Engineering" beschreiben und im Video demonstrieren (oben klicken).

System genauer als die teure Konkurrenz
Doch das System ist nicht nur günstiger, sondern auch besser als andere Angebote, so die Forscher. Schließlich wurde die Software zum Beispiel so programmiert, dass nicht Blinzeln - wie bei anderen Programmen - als Mausklick interpretiert wird, da dieses zu oft unbewusst geschieht. Stattdessen klickt der Nutzer per Zwinkern. Damit sei deine schnellere und einfachere Bedienung des PCs möglich als durch die Implantation von Elektroden im Gehirn, versprechen die Forscher. Zudem erkennt die Software, wie weit in die Ferne ein Mensch sieht. So könnten in Zukunft zum Beispiel Rollstuhlfahrer einfach per Blick ihr Gefährt lenken.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Man könne mit dieser sparsamen Innovation Menschen auf der ganzen Welt helfen, so die Forscher, zum Beispiel Patienten mit Krankheiten wie Multipler Sklerose, Parkinson oder Menschen, die Verletzungen an der Wirbelsäule oder mit Amputationen erlitten haben. Allein in der EU gebe es 16 Millionen Personen, die von dem neuen System profitieren könnten.

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