Notte Rosa

Italiens Emilia-Romagna: Eine Küste sieht rosa

Reisen & Urlaub
14.07.2012 17:00
Wenn sich die Adria entlang der Emilia-Romagna zum großen Sommerfest vereinigt, dann steht alles und jeder im Zeichen der Farbe Rosa.

Wohin das Auge blickt – alles eine Farbe. In der Notte Rosa, der rosa Nacht, sind in der Emilia-Romagna entlang der Adriaküste zahlreiche Lidos von Comacchio bis Cattolica entsprechend diesem Motto geschmückt und ausstaffiert. In allen Schattierungen – von knallig bis zart – ein Entkommen ausgeschlossen. Seit einigen Jahren wird das Fest Anfang Juli gefeiert – ursprünglich ins Leben gerufen, um den lauen Tourismus zu dieser Zeit etwas anzukurbeln. Mittlerweile ist das größte Sommerfest Italiens nicht nur für Besucher aus dem Ausland, sondern auch für Einheimische ein fixer Programmpunkt.

Auch wenn die siebente Auflage heuer unter keinem guten Stern stand: Das Erdbeben Ende Mai im Norden Italiens hat seine Spuren hinterlassen. Die Veranstalter nutzten die Gelegenheit, um Solidarität zu zeigen und die vom Erdbeben betroffenen Orte zu unterstützen. In vielen Hotels und bei zahlreichen der über 300 kulturellen und musikalischen Events wurde Geld gesammelt.

Alles ist rosa
Das größte Sommerfest der Riviera zieht über eine Million Besucher an, und die interpretieren den Namen des Festes durchaus würdig: Wenige Damen fallen durch nicht in Rosa gehaltene Garderobe auf. Selbst die Accessoires wie Handtaschen, Haarschmuck oder Schals sind natürlich passend. Manche meinen es gar zu gut mit der Umsetzung des Mottos, modisch nicht immer treffend, aber wenn selbst gestandene italienische Machos mit pastellrosa Hüten und Hosen auftauchen, dann fällt das nicht ins Gewicht. Nicht nur Kinder setzen sich blinkende Mickey-Mouse-Ohren in – na klar – diversen Rosatönen auf. Ebenso werden die Cocktails dem Fest angepasst, und selbst das traditionelle Piadina, das köstliche italienische Fladenbrot, liegt nun rosa auf dem Teller.

Nicht nur die altehrwürdige Fassade des Grand Hotels in Rimini, dem größten und wohl bekanntesten Urlaubsort hier an der Adria, erstrahlt in Pink. Einmal im Jahr darf das sein. Und wenn die Straßenlaternen an diesem Wochenende "anders" leuchten, dann erscheint selbst der graueste und müdeste Besucher plötzlich mit einem Hauch von Rouge im Gesicht.

So schlendert man entlang der Promenade und kann die rosarote Brille getrost zu Hause lassen. Das Fest ist auch ganz der Bedeutung der Farbe gewidmet, der Liebe, Schönheit und Leidenschaft. Und den Frauen – diese werden auch mit Rosen beschenkt. Den besten Blick auf die 100 Kilometer lange Küste und das Spektakel hat man bei einer Fahrt mit dem 55 Meter hohen Riesenrad in Rimini. Also, anstellen lohnt sich! Ein riesiges Feuerwerk um Mitternacht taucht das Meer dann kitschig in sämtliche Rosanuancen.

Rimini hat für alle etwas zu bieten
Rimini klingt für die meisten Besucher nach Strandurlaub und Party. In Reih und Glied stehen die Sonnenschirme artig am feinen Sandstrand und warten auf zahlungskräftige Badegäste. Einst zog es die mondäne Welt hierher, der große Sohn der Stadt und legendäre Regisseur Federico Fellini hat das Übrige dazu beigetragen. Heute mischt sich das Publikum, hier trifft sich Groß und Klein, Alt und Jung, von der Familie bis zu verrückten Teenagern, italienischen Gigolos, feinen Damen und jährlich wiederkehrenden Pensionisten. Glitzernde Discos, günstige Hotels, Cafés und Restaurants, trendige Bars in der Marina und Boutiquen versprechen für jedes Klientel etwas.

Ganz im Kontrast zum Dolce Vita und Strandurlaub steht die wunderschöne Altstadt. Ab und an sollte man sich von seiner gemütlichen Liege aufmachen, um eine ganz andere Seite zu erleben. Ins Zentrum von Rimini gelangt man über den Ponte di Tiberio. Die fünfbögige Brücke aus der Römerzeit überspannt den Marecchia – der im Altertum Ariminus hieß und der Stadt ihren Namen gab – und mündet in den gut besuchten Corso d'Augusto. Die Altstadt hat Flair und Stil. Rund um die Piazza Cavour stehen wunderschöne Häuser und in den Cafés und Bars kann man abends wunderbar den Tag ausklingen lassen.

Das Landesinnere der Emilia-Romagna hat auch andere sehenswerte Juwelen zu bieten, die man über die Adriatica, die Landstraße, die sich entlang der Küste von Padua in Venetien bis Otranto in Apulien schlängelt, erreicht. Einen durchaus längeren Stopp sollte man zum Beispiel in der Mosaikstadt Ravenna mit der Basilika San Vitale einlegen.

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