Drama auf Amrum

Sebastian wird auf See bestattet – Fall für Polizei geklärt

Österreich
10.07.2012 19:05
Der zehnjährige Sebastian, der auf der deutschen Nordseeinsel Amrum beim Spielen im Sand ums Leben gekommen ist, soll auf See bestattet werden. Laut Seelsorger Harm Henke aus dem niederösterreichischen Baden, der Heimatgemeinde des kleinen Buben, wünsche sich das die Familie so. Der Fall ist für die Polizei indes endgültig geklärt: Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht, es habe sich um einen tragischen Unfall gehandelt.

In der Evangelischen Kirche Baden wird nun am Montag um 17 Uhr eine Trauerfeier für Sebastian gehalten. Henke, der als Urlaubsvertretung den Gottesdienst für den kleinen Buben halten wird, betonte, dass es die "schwerste Trauerfeier seines Lebens" werden wird: "Ich bin seit 40 Jahren Pastor und habe über 1.000 Menschen beerdigt, so ein Schicksal ist aber auch für mich einzigartig."

Die Art der Bestattung hänge dabei mit der Familiensituation zusammen, da auch dem Großvater des Kleinen mit einer Seebestattung die letzte Ehre erwiesen worden war und dies als "angenehm" empfunden worden sei.

Polizei sieht Unfalltod als bestätigt an
Die Polizei sieht den Tod Sebastians inzwischen als endgültig geklärt an. Denn alle Ermittlungen, die Auswertung von Fotos und Zeugenbefragungen hätten ergeben, dass es am 1. Juli "am späten Nachmittag beim Spielen im Sand zu einer Verschüttung von Sebastian gekommen ist", teilte man am Donnerstag mit. "Den jetzigen Feststellungen nach hat Sebastian nachmittags unmittelbar am Piratenschiff quasi einen senkrecht verlaufenden Schacht mit einem Durchmesser von knapp einem Meter gegraben", so die Polizei.

"Zurück blieb nur eine unscheinbare Mulde"
"Dazu hatte er sich zwischendurch Schaufeln von anderen Kindern geliehen. Um dieses Sandloch herum entstand durch die Aushebung ein ringförmiger Sandwall. Zeitweise haben ihm Kinder dabei zugesehen. Sebastian hatte seinen Spielort zwischenzeitlich noch einmal verlassen und kehrte dann aber wieder alleine zurück." Die Ermittler gehen davon aus, dass Sebastian zuletzt mit den Händen gegraben hat. "Dann kam es unvermittelt zum Einsturz der Grube. Zurück blieb nur eine unscheinbare Mulde."

Der Schüler sei "sofort völlig handlungsunfähig" gewesen, "verlor in kürzester Zeit das Bewusstsein und erstickte". Ein Küstengeologe habe den von der Polizei ermittelten Geschehensablauf für plausibel erklärt. "Nach Gesamtbewertung aller gewonnenen Erkenntnisse liegen somit keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden am Tod von Sebastian vor", so die Ermittler.

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