Bewohner in Angst

Feuerteufel sucht zum vierten Mal Haus in Wels heim

Österreich
25.06.2012 08:49
In einem Mehrparteienhaus in Wels geht die Angst um. In der Nacht auf Sonntag wurde dort bereits zum vierten Mal binnen weniger Wochen Feuer gelegt. Glück im Unglück: Eine Mieterin entdeckte den brennenden Stapel Papier vor dem Lift noch rechtzeitig, ehe Schlimmeres passieren konnte. Ein 25-jähriger Nachbar löschte das Feuer mit Wasser.

Insgesamt elf Mal schlug der Zündler seit Februar im Stadtteil Vogelweide schon zu. Nun ging der Horror in dem Wohnblock in der Porzellangasse weiter. Eine Nachbarin hatte kurz vor Mitternacht den Rauch bemerkt und um Hilfe geschrien.

"Das ist ein Wahnsinn. Ich habe Fußball geschaut und ging danach noch duschen. Als ich dann gehört habe, dass Leute 'Feuer, Feuer' rufen, bin ich auf den Balkon und hab' gefragt, ob es leicht schon wieder im Keller brennt. Da haben die Leute, die schon unten standen, gerufen, dass es im Stiegenhaus brennt", so der 62-jährige Mieter Peru T. (Bild).

Mieter Marcel M. (25) reagierte sofort, lief ins Stiegenhaus und löschte den brennenden Papierstapel, der sich vor der Lifttür befand.

"Ruhig schlafen kann man sowieso nicht mehr"
Der Sachschaden ist durch das rasche Einschreiten zwar gering, die Angst vor weiteren Brandstiftungen ist aber allgegenwärtig. Eine Dame aus dem zweiten Stock erzählte: "Alle haben riesige Angst. Ich hab meiner Nachbarin schon gesagt, dass sie die Fußmatte vor der Tür auch lieber in die Wohnung geben soll, denn die könnte auch leicht brennen."

"Ruhig schlafen kann man sowieso nicht mehr", meinte eine andere Mieterin, die im Erdgeschoß wohnt: "Das Einzige, was die Genossenschaft gemacht hat, war, die Miete um acht Euro zu erhöhen. Wir können nur ausziehen. Aber wohin?"

Brandserie seit Mitte Mai
Vor etwas mehr als einem Monat war es mit der Brandserie im Keller des Wohnhauses losgegangen. Fünf Verletzte mussten damals von den Rettungskräften versorgt werden. Mehrere Feuerwehren waren notwendig, um die Flammen im Keller zu löschen und die Räume zu durchlüften. Die Polizei schloss Brandstiftung von Beginn an nicht aus.

In der Nacht auf vergangenen Dienstag und zwei Tage zuvor brannte es in dem Haus erneut. In einem Fall mussten alle 100 Bewohner evakuiert und ins Freie gebracht werden (siehe Infobox), in beiden Fällen wurde Brandstiftung vermutet.

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