Neue Seiten der Stadt

Durch die Metropole London “with Locals”

Reisen & Urlaub
23.06.2012 17:00
London - very British und allein deswegen ganz anders als der Rest der Welt! Neuester Trend: die schillernde Metropole mit Locals, Einheimischen also, erkunden.

"Mehr als 35 Jahre stehe ich schon hier – und ich gehe auch nicht weg", versichert Gärtnermeister Grover. Für britische Verhältnisse ein recht kurzer Zeitraum. Denn Traditionen werden auf der Insel in Jahrhunderten gerechnet. Und den Columbia Flower Market, den Mr. Grover mit seiner Mrs. jeden Sonntag mit ihren liebevoll gezogenen Heilkräutern aus den Cotswolds beschickt, gibt es nun auch schon seit viktorianischer Zeit.

Gelassen kauft sich ein gewisser Steve Wheen dort ein paar Pflänzchen, bahnt sich den Weg durch die Schar an Straßenkünstlern, vorbei an Pubs, wie sie britischer nicht sein könnten. Wir lassen also das "Kings' Arms" und "The Swan & the Dragon" hinter uns – und landen in einem Hinterhof. Noch scheint er der graueste Teil des Empire zu sein – doch "Guerilla Gardener" Steve versenkt in einer Pfütze blitzschnell etwas Grün. "Ich will mit meinen Aktionen die Natur zurückholen", versichert der rührige Öko-Aktivist.

Fangfrischer Fisch bei Keith Shepherd
Bei Keith Shepherd ist das nicht anders. Gleich neben dem Columbia Market serviert er fangfrischen walisischen Lachs zum Frühstück und Marmelade, die seine Frau selbst gemacht hat. Dass die Eier von einem Biobauernhof in Kent stammen, ist für Keith die selbstverständlichste Sache der Welt. Wie überhaupt sich die Untertanen der Queen mehr und mehr auf wertvolle Lebensmittel von Inselfarmen besinnen. Prince Charles, oberster Bio-Landwirt des Königreichs, hat's ja schließlich vorgezeigt.

Guerilla-Köchin Kerstin Rodgers ist zumindest in diesem Punkt Monarchistin. Sie empfängt ihre Gäste – auch das ein neuer Trend – bei sich zu Hause. Als wir mit unserem Local-Guide Simon eintreffen, werden Spezialitäten aus Jersey serviert. Als dann: Von der Kanalinsel kommen die Royal Potatoes, die Seetang-Butter und auch der unvergleichliche Blue Cheese nebst anderen Käse-Feinheiten. Britannien, oftmals und zu Unrecht als kulinarisches Niemandsland diskriminiert, schickt sich also an, auch ein Küchen-Weltreich zu werden.

Wer jemals daran gezweifelt hat, dass das Vereinigte Königreich auch weiterhin ein Empire ist: Aus allen Erdteilen kommen Anfragen von Staaten, die ins Commonwealth of Nations wollen. Nur Frankreich, bester Feind Englands, rümpft die Nase. Kein Wunder für eine Nation, zu deren Errungenschaften das Ausreißen und Verspeisen von Froschschenkeln zählt. Einerlei: Fish & Chips tun's ja auch. Überhaupt, wenn alles fangfrisch ist.

Seltsam-schrullige Begegnungen
Auf unserer Tour durch das London der Einheimischen begegnen wir noch seltsam-schrulligen Gesellen wie dem sympathischen Mushroom Man Christiaan Nagel, der seine Plastikschwammerln auf Hausdächer setzt. Oder auch Carl Cashman, der in der Blackell Street gerade eine Hausmauer bemalt. Eine Kunstszene, die blüht! Von Weltruhm die Werke eines Banksy, Roha oder auch Stik!

Familienvater Simon, in dessen Apartment in East London wir übernachten, kennt sie alle: "They are Londoners like I am."

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