Emotionale Momente

Pröll verlieh seinem Freund Juncker Preis des Landes NÖ

Österreich
19.06.2012 15:44
Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker ist am Dienstag zu einem Arbeitsgespräch mit Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zusammengetroffen, bei dem es um Zukunftsperspektiven für Europa ging. Im Anschluss wurde Juncker, den Pröll als persönlichen Freund und "ganz, ganz großen Europäer" bezeichnete, im Rahmen eines Festakts der "ERI Prix" verliehen.

Der "Preis für Europäische Regionale Integration" wird vom Land Niederösterreich und der Donau-Universität Krems an Personen vergeben, die sich um die Entwicklung der Regionen in Europa besondere Verdienste erworben haben. Bisher ausgezeichnet wurden Vaclav Klaus (2005), Mikulas Dzurinda (2007) und Edmund Stoiber (2009).

Großes Pröll-Lob für Juncker
Pröll betonte die Bedeutung, dass mit Juncker ein Vertreter eines kleinen Staates eine entscheidende Rolle spiele. 2001 habe sich Juncker selbst im Grenzraum kundig gemacht, welche Herausforderungen und Problemfelder die EU-Erweiterung (2004) bringen werde. Luxemburgs Premier ging sowohl auf die damaligen Vorbehalte so mancher wie auch auf die positive Entwicklung Niederösterreichs seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ein.

Angesprochen auf die aktuelle Situation in Griechenland erneuerte der Euro-Gruppen-Chef seine Forderung, die Zeitachse für das Griechenland verordnete Reformprogramm zu erstrecken. Auf Zeiträume wolle er sich nicht festlegen, hoffte Juncker auf eine möglichst schnell handlungsfähige Regierung und warnte vor Vorstellungen in Bereichen der griechischen Politik, das Sparprogramm zu stoppen.

Juncker: "Spanien liefert beeindruckende Performance"
Von einem Euro-Austritt halte er nichts, meinte aber, die Griechen müssten wissen, dass der EU-Hilfe eine Solidaritätsvorleistung gegenüber stehen müsse. Österreich habe übrigens noch keinen Euro an frischem Geld überweisen müssen. Zu weiteren Krisenländern meinte Juncker, Spanien liefere ein beeindruckende Performance, "das Bankenproblem werden wir lösen", Italien werde die Probleme durch eigene Anstrengungen meistern.

Pröll verwies auf die Vorteile durch das Zusammenwachsen in Europa. So hätten sich seit dem österreichischen EU-Beitritt 1995 die Exporte Niederösterreichs verdreifacht, die Wirtschaftsleistung sei um 70 Prozent gewachsen, und die Betriebsneugründungen seien um 75 Prozent gestiegen. Ein Euro nach Brüssel bringe drei nach Niederösterreich zurück, 2011 seien das netto fast 500 Millionen Euro gewesen.

Pröll: "Macher des europäischen Entwicklungsprozesses"
In seiner Festansprache bezeichnete der Landeshauptmann den Preisträger als "den Macher des europäischen Entwicklungs- und Einigungsprozesses", wobei er die Bedeutung als Friedensprojekt unterstrich. Europa wachse von unten nach oben, betonte Juncker die Notwendigkeiten regionaler Zusammenarbeit. In Anspielung auf das "Trauerspiel" im Weltsicherheitsrat meinte er, es tue Europa nicht gut, nicht mit einer Stimme zu sprechen. "Mehr Europa" brauche man auch in Welthandelsfragen. Und: Wer denke, man könne den Euro beiseiteschieben, "irrt fundamental".

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