In Deutschland etwa ist der Standort für Forschung und Entwicklung in Ulm mit zuletzt 730 Mitarbeitern betroffen. Er soll Ende September schließen. "Deutschland bleibt für Nokia aber ein sehr wichtiger Standort für unsere Entwicklungsaktivitäten", sagte ein Nokia-Sprecher. Das Unternehmen hat unter anderem in Berlin ein Zentrum für ortsbasierte Dienste.
Solche Dienste sollen einer der zukünftigen Schwerpunkte von Nokia werden. Der Plan ist, den Fokus auf die neuen Smartphones der Marke Lumia und verwandte Angebote zu schärfen. Dafür gibt es die Kürzungen bei anderen Geschäftsbereichen. Mit der neuen Strategie geht auch ein breit angelegter Umbau des Führungsteams einher. Es gehen Marketingchefin Jerri DeVard, Handy-Chefin Mary McDowell und Niklas Savander als Zuständiger für Märkte.
Nokia hat für das erste Quartal katastrophale Zahlen vorgelegt: Der Konzern machte fast eine Milliarde Euro Verlust, der Umsatz ging um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Erst vor Kurzem hatte Nokia eingeräumt, nach 14 Jahren die Weltmarktführerschaft als Handyhersteller an Samsung verloren zu haben.
Nokia-Chef Stephen Elop will die dringend benötigte Kehrtwende mit noch härteren Einsparungen durchsetzen. Die jetzt beschlossenen Schritte sollten dabei helfen, Nokia nachhaltig wieder profitabel zu machen. Analysten hatten bereits zuletzt gesagt, Nokia müsse es sehr bald gelingen, das Ruder herumzureißen.
"Es muss eine echte Trendwende in der zweiten Jahreshälfte geben oder es werden ernsthafte Fragen über Nokias Zukunft aufkommen", hatte etwa Ben Wood von CCS erklärt.
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