Für den Test des Gadgets hat die Stiftung bisher 1,1 Millionen US-Dollar (878.000 Euro) locker gemacht, berichtet die "Daily Mail". Das Armband misst die elektrische Leitungsfähigkeit der Haut, die vom Feuchtigkeitsniveau abhängt. Werden die Schweißdrüsen aktiviert, ist das ein Hinweis auf eine emotionale Reaktion. So soll überprüft werden, wie spannend oder eben langweilig Schüler den Unterricht finden.
Kommentatoren und Lehrer sind von diesen Plänen aber nicht überzeugt. So kritiserte etwa Bildungs-Bloggerin Valerie Strauss in der "Washington Post", dass es Schulen in den USA gebe, die kein Geld für die Stromrechnung hätten. Zudem habe die "Besessenheit", Schulen in Daten zu erfassen, damit neue Höhen erreicht. Lehrer Anthony Cody beschwerte sich in "Education Week" hingegen, sein Berufsstand sei von Natur aus einfühlsam und benötige keine Stimmungsarmbänder um zu merken, wenn Schüler müde oder desinteressiert seien.
Daten ohne Kontext nutzlos?
Auch die technische Seite des Armbands wird bemängelt. So kann das Gadget nicht zwischen Angst und positiver Aufregung unterscheiden. Außerdem ist allein anhand der Daten unmöglich festzustellen, ob der Schüler auf den Lehrer oder seinen Sitznachbarn reagiert.
Pilotprojekte gestartet
Die Bill & Melinda Gates Stiftung will das Projekt dennoch weiterverfolgen. An der Clemson University im US-Bundesstaat South Carolina läuft ein Pilotprojekt, ebenso wie am National Center on Time and Learning in Boston. Dort sollen die Daten der Armbänder mit Aufnahmen des Gehirns durch Magnetresonanztomographie verglichen werden. So soll für die Armband-Daten eine Skala zur Anteilnahme von Schülern am Unterricht entwickelt werden.
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