Wachstumsmarkt

Intel setzt verstärkt auf Smartphones und Ultrabooks

Elektronik
05.06.2012 12:53
Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel will künftig verstärkt auf Smartphones und die vor rund einem Jahr vorgestellte Geräteklasse der Ultrabooks setzen. Vor allem vom neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 8, das voraussichtlich im Herbst auf den Markt kommt, erwartet sich Intel-Verkaufschef Tom Kilroy einen Wachstumsschub.

"Die klassischen Desktop-Computer sind nach wie vor sehr wichtig für uns, das ist ein sehr großer Markt", so Kilroy. Die Schätzung, dass 80 bis 90 Prozent aller PCs mit Intel-Prozessoren betrieben werden, "kommt ziemlich gut hin", sagte Kilroy. "Aber wir messen unseren Erfolg mehr daran, ob wir Nachfrage stimulieren können, ob die Verbraucher zum Beispiel ihre Notebooks rascher durch neue und leistungsstärkere ersetzen."

"Ultrabooks vereinen Vorteile von Notebooks und Tablets"
Tablet-Computer würden derzeit vor allem für den Konsum von Medieninhalten gekauft, sie seien aber nicht in der Lage, Desktop-PCs und Notebooks als Arbeitswerkzeuge zu ersetzen. Die vor etwa einem Jahr vorgestellte Kategorie der "Ultrabooks", die seit dem Schlussquartal des Vorjahres auf dem Markt sind, könnten beide Aufgaben erfüllen, so Kilroy. Neue Ultrabooks auf Basis der neuen Ivy-Bridge-CPU sollen im Frühsommer auf den Markt kommen. Mit dem Start von Windows 8 in der zweiten Jahreshälfte würden Ultrabooks mit drehbaren und berührungsempfindlichen Bildschirmen alle Vorteile von Notebooks und Tablets vereinen.

"Intel Inside" künftig verstärkt auch bei Smartphones
In Indien wurde im April gemeinsam mit dem indischen Telekom-Provider Lava das erste Smartphone auf Basis eines Intel-Prozessors an den Start gebracht. In China werde man noch in diesem Quartal gemeinsam mit Lenovo ein Smartphone bauen. Im weiteren Jahresverlauf soll es auch Motorola-Handys mit "Intel Inside" geben. In Frankreich und Großbritannien werde man mit dem Mobilfunker Orange kooperieren, Pläne für andere europäische Märkte sollen erst in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden.

Ein Problem bei Smartphones war von Anfang an der hohe Energieverbrauch, der ein häufiges Aufladen der Batterie erfordert. "Der Markt ist weniger von der Leistungsstärke unseres Produkts überrascht als von der Energieeffizienz und langen Batterie-Laufzeit", sagte Kilroy. Die Smartphone-Hersteller versprechen eine Standby-Zeit von bis zu 14 Tagen und acht Stunden Gesprächszeit sowie fünf Stunden Internetnutzung.

Weltweit unangefochtene Nummer eins
Über Marktanteile spricht man bei Intel nicht gerne. Laut Marktforschungsinstitut Gartner ist Intel seit zwei Jahrzehnten der weltweit führende Halbleiter-Hersteller und hatte 2011 einen Marktanteil von 16,5 Prozent - fast doppelt so viel wie die Nummer zwei des Rankings, Samsung Electronics (8,9 Prozent). Keiner der anderen großen Mitbeweber (Toshiba, Texas Instruments, Renesas Electronics, Qualcomm, STMicroelectronics, Hynix, Micron Technology, Broadcom) kommt auf Marktanteile von über vier Prozent. Der weltweite Halbleiter-Markt war im Vorjahr fast 307 Milliarden Dollar schwer, der Markt wuchs gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent. Laut Gartner profitierte der Mikroprozessormarkt für Server und PCs vor allem durch die Grafikintegration bei den Chips.

Konkurrenz für ARM-Prozessoren
Starke Konkurrenz erwartet Kilroy von den Lizenznehmern des von der britischen Firma ARM entwickelten Prozessors, etwa Qualcomm oder Nvidia Corp., die ihren Hauptsitz wie Intel im kalifornischen Santa Clara hat. Die meisten Smartphones und Tablet-Computer enthalten einen oder mehrere ARM-Prozessoren. "Wir dringen jetzt in ihren Bereich ein", sagte Kilroy.

2011 hat Intel seinen Umsatz um mehr als 20 Prozent auf 54 Milliarden Dollar gesteigert und damit ein operatives Ergebnis von 17,5 Milliarden Dollar erzielt. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 12,9 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal 2012 wurden 12,9 Milliarden Dollar umgesetzt, der Nettogewinn betrug 2,7 Milliarden Dollar. Für das zweite Quartal wird ein Umsatz zwischen 13 und 14 Milliarden Dollar erwartet.

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