Gemein "entsorgt"

Jäger versteckten erschossenen Hund in Fuchsbau

Tierecke
04.06.2012 08:55
Zwei Jäger sind im Salzburger Flachgau besonders dreist vorgegangen: Sie erlegten in der Vorwoche in einem Wald in Thalgau einen frei laufenden Hund und versteckten ihn - obwohl sie den Besitzer des Tieres kannten - in einem Fuchsbau. Als der Besitzer fragte, wo denn der Hund sei, logen ihn die Waidmänner an und meinten, sie wüssten es nicht, teilte die Sicherheitsdirektion mit. Der Österreichische Hundehalterverband fordert nun ein Abschussverbot von Haustieren.

Auch vor der Polizei sagten die beiden Jäger zuerst nicht die Wahrheit: Zuerst meinten sie, sie hätten den Vierbeiner unabsichtlich überfahren und ihm dann den Schuss versetzt. Um Aufsehen zu vermeiden, hätten sie ihn "entsorgt". Im Laufe der Vernehmung rückten die beiden Männer mit der ganzen Wahrheit heraus.

Es handelt sich dabei nicht um den einzigen Fall, bei dem ein vermeintlich wilderndes Haustier von Jägern erschossen wurde. So schoss ein Jäger im niederösterreichischen Bezirk Ebreichsdorf auf einen Hund, der sich nahe des Wohnhauses seiner Familie aufhielt. Im Anschluss entsorgte er den Körper, wie das Hundefachmagazin "Wuff" berichtete. Der Jäger habe die Familie nicht verständigt, sodass diese eine Woche lang in verzweifelter Ungewissheit nach ihrem Hund suchte.

ÖHV fordert Abschussverbot von Haustieren
Der Österreichische Hundehalterverband (ÖHV) fordert nun ein generelles Abschussverbot von Haustieren, so Präsident Hans Mosser in einer Aussendung. Er kündigte eine Kampagne gegen den Abschuss durch Jäger an. Bisher erlauben die Landesjagdgesetze, (vermeintlich) wildernde Hunde und Katzen abzuschießen - dabei wird kein Unterschied zwischen freiem Raubzeug in der Natur wie Fuchs oder Dachs und einem vermeintlich wildernden Hund oder einer Katze gemacht.

Tatsächlich aber sei hier eine "Rechtsgüterabwägung" erforderlich, so der Hundehalterverband, da ein Hund oder eine Katze rechtlich einem Bürger gehöre und zumeist ein geliebtes Mitglied seiner Familie sei. Durch eine Novelle des Tierschutzgesetzes könne das Abschussverbot österreichweit realisiert werden, so der Hundehalterverband.

"Hunde sollen nicht für die Fehler der Halter bezahlen"
Der Verband möchte aber noch weiter gehen: "Natürlich hört Tierschutz nicht beim Hund auf", sagt der ÖHV-Präsident, "daher sollen die Halter von Hunden und Katzen, die tatsächlich wildern, auch mit einer Geldstrafe belegt werden und gegebenenfalls Schadenersatz leisten. Doch sollen nicht länger Hunde oder Katzen für die Fehler ihrer Halter mit dem Leben bezahlen müssen."

In einer Online-Petition auf der Website des Verbandes haben Hunde- und Katzenfreunde die Möglichkeit, diese Forderung des ÖHV zu unterstützen.

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