"Größtes Spektakel"

Mega-Parade auf der Themse für Queen Elizabeth II.

Adabei
04.06.2012 07:58
Zum 60. Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. hat am Sonntag eine elf Kilometer lange Schiffsparade auf der Themse stattgefunden. An der Seite ihres Ehemannes Prinz Philip feierte die Monarchin - in einen weißen Steppmantel mit passendem Hut gekleidet - auf ihrem prächtig geschmückten Jubiläumsschiff "Spirit of Chartwell" - und wurde von Zehntausenden Menschen entlang der Strecke bejubelt.

Mit auf dem Schiff waren auch Thronfolger Prinz Charles mit seiner Frau Camilla sowie die Enkel Harry und William samt dessen Ehefrau Kate. Die Herzogin von Cambridge trug ein rotes Kleid mit Faltenrock.

Die Königin fuhr an der Spitze eines Korsos aus 1.000 Booten und Schiffen vom Westen Londons bis zur Tower Bridge am östlichen Ende der Innenstadt. Dort wurde das Schiff der Queen am Ufer festgemacht. Der Rest des Korsos fuhr an der Monarchin zu deren Ehren vorbei. Es war die größte Schiffsparade auf der Themse seit 350 Jahren. Zudem stellte der Festzug einen neuen Weltrekord auf, wie "Guinness World Records" am Sonntagabend mitteilte. Gespielt wurde die Wassermusik, die Georg Friedrich Händel 1717 im Auftrag des britischen Hannoveraner-Königs Georg I. komponiert hatte.

Rekordverdächtige Kosten
Die Logistik des Umzugs der Superlative sei "außerordentlich komplex", sagten die Veranstalter bereits im Vorfeld. Auch die Kosten sind rekordverdächtig: 10,5 Millionen Pfund (13,16 Millionen Euro) verschlang das Spektakel. Doch bis auf die Ausgaben für den Polizeieinsatz wird die Staatskasse in Zeiten des Sparzwangs nicht belastet. Das Geld stammt von Spendern, wobei manche von ihnen erst unter der Androhung, die Namen der Verweigerer zu veröffentlichen, ihren Scheck ausstellten.

Drei Stunden war die Parade unterwegs und passierte dabei 13 Brücken. Das Flutschutzwehr der Themse blieb währenddessen geschlossen, um eine ruhige Fahrt zu garantieren. An Land herrschten strenge Sicherheitsvorkehrungen, 5.500 Polizisten und 7.000 Freiwillige waren zur Stelle. In zwei Monaten beginnen in der Stadt die Olympischen Spiele, der Polizeieinsatz am Sonntag galt als Test für die Sicherheit des Sportereignisses.

"Das macht einen stolz, ein Brite zu sein"
"Die Atmosphäre war großartig", kommentierte die Pensionistin Barbara Barke aus dem ostenglischen Essex das Ereignis. "Herrlich" fand Neil Munn die Parade. "Das macht einen stolz, ein Brite zu sein." Mehrere Hundert Monarchie-Gegner an der Strecke hatten bei so viel royalem Enthusiasmus einen schweren Stand. Die Gruppe mit Plakat-Appellen wie "Wir wollen Stimmrecht, kein Boot" wurde gnadenlos von "Gott schütze die Queen"-Chören mundtot gemacht.

Hartgesottene Monarchie-Fans hatten bereits in der Nacht in Zelten oder wasserdichten Schlafsäcken an der Paradestrecke ausgeharrt. Fernsehsender übertrugen das Spektakel weltweit. Vor der Parade waren alle Briten aufgefordert, Elizabeth II. mit einem gemeinsamen Mittagessen auf Straßen und Plätzen zu feiern. Vorbild war der "Big Lunch" zum silbernen Thronjubiläum im Jahr 1977, an dem rund zehn Millionen Menschen teilnahmen.

Und so geht's weiter
Nach der Parade auf der Themse ist im britischen Königshaus das Feiern noch lange nicht vorbei. Am Montag finden sich die Royals zum "The Diamond Jubilee BBC Concert" ein, das auf der Rückseite des Buckingham-Palasts stattfinden wird. Tom Jones, die Take-That-Mitglieder Gary Barlow und Robbie Williams, Kylie Minogue und Rod Stewart gehören unter anderem zu den musikalischen Gratulanten. Am Dienstag folgen ein Gottesdienst in der St. Paul's Cathedral und eine Kutschenparade.

Aber auch die Untertanen der Queen feiern kräftig mit. Elizabeth II. lächelt ihren Landsleuten nicht nur von Keksdosen und Teetassen entgegen, sondern auch von String-Tangas oder Hunde-T-Shirts. Bei der Royal Collection, die die offiziellen Souvenirs verkauft, sind 30.000 Geschirrtücher, 15.000 Bierkrüge und 14.000 Pillendosen weggegangen.

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(Bild: kmm)



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