Rätseln in Bayern

Nach Amok-Alarm an Schule: Polizei findet 37 Waffen

Ausland
30.05.2012 14:28
Eine Woche nach dem Amok-Alarm an einer Schule im bayerischen Memmingen hat die Polizei das Haus der Familie des jugendlichen Schützen durchsucht. Dabei wurden 37 Waffen sichergestellt, die dem Vater, einem Sportschützen, gehören. Der 14-Jährige hatte mit drei Schusswaffen des Vaters vergangenen Dienstag an seiner Schule und auf einem Sportplatz um sich gefeuert, dabei aber niemanden verletzt. Wie der Jugendliche an die gut gesicherten Waffen gelangte, ist ebenso unklar wie das Motiv für die Tat - der Schüler verweigert weiterhin jede Aussage.

Der 53 Jahre alte Vater des 14-Jährigen ist nach Polizeiangaben Sportschütze. Er hatte die Waffen in einem eigenen Raum gelagert, der durch eine Stahltür mit Sicherheitsschloss gesichert war. Der Schlüssel zu dieser Tür wurde in einem Tresor mit elektronischem Zahlenschloss aufbewahrt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Jugendliche das Zahlenschloss so manipuliert hat, dass er an den Schlüssel für den Waffenraum gelangen konnte. Demnach gebe es keine Hinweise darauf, dass er den Tresor mit einem Werkzeug geöffnet hat.

Schüler und Lehrer nach Schuss geflüchtet
Drei Schüler hatten den 14-Jährigen am Dienstag letzter Woche mittags am Eingang des Schulgebäudes mit drei Waffen in der Hand gesehen und die Lehrer alarmiert. Als ein Schuss fiel, flüchteten die etwa 280 Schüler der Einrichtung sofort mit den Lehrern in die Klassenzimmer und verschanzten sich darin. Laut den Aussagen von Mitschülern hatte es zwischen dem Jugendlichen und Kollegen vor dem Schuss einen Streit gegeben.

Dutzende Male auf Beamten gefeuert
Ein Großaufgebot von Polizisten mit Hunden und Hubschraubern suchte daraufhin nach dem Jugendlichen und entdeckte ihn schließlich am Nachmittag in einer Holzhütte auf dem Sportplatz. Doch trotz der ausweglosen Lage gab der 14-Jährige zunächst nicht auf. Eine Verhandlungsgruppe der Polizei nahm zwar Gespräche mit ihm auf, dennoch feuerte der Schüler Dutzende Schüsse auf die Beamten ab (Bild 2). Dabei hielt er sich auch mehrmals eine der Waffen an den Kopf (Bild 3). Erst nach mehrstündigen Verhandlungen gelang es den Einsatzkräften, ihn zur Aufgabe zu überreden.

Schütze schweigt - Motiv völlig unklar
Laut den Behörden wurden bei der Spurensicherung nun eine Patronenhülse im Eingangsbereich der Schule sowie mehr als 70 Patronenhülsen am Sportplatz sichergestellt. Da der 14-Jährige, der sich seit seiner Festnahme in einer Jugendpsychiatrie befindet, weiterhin keinerlei Angaben zu den Vorfällen macht, ist sein Motiv nach wie vor völlig unklar. Der Haftrichter erließ jedenfalls einen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Totschlags an mehreren Polizisten.

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