"Gute Arbeit"
Breivik lobt Polizei für Einsatz auf Utöya
Zuvor hatte Richterin Wenche Elizabeth Arntzen kritische Fragen zum Polizeieinsatz gestoppt. Sie unterband wiederholt Nachfragen einer Anwältin der Hinterbliebenen und Überlebenden an Polizisten im Zeugenstand. Diese sollten sich zu den starken Verzögerungen vor der Festnahme Breiviks am 22. Juli letzten Jahres äußern.
Der rechtsradikale Islamhasser hatte dabei in etwas mehr als 70 Minuten 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendlagers getötet, ehe Angehörige der norwegischen Anti-Terror-Einheit ihn festnehmen konnten. Warum deren Transport vom 40 Kilometer entfernten Oslo auf die Insel durch Pannen massiv verzögert wurde, soll auch eine von der Regierung eingesetzte "22.-Juli-Kommission" untersuchen.
Anwältin will weiter nachbohren
Breivik hatte vor seiner Festnahme selbst die Polizei angerufen und angeboten aufzugeben. Als niemand kam, um ihn festzunehmen, setzte er sein Töten fort. Die Anwältin Mette Yvonne Larsen kündigte nach der von der Richterin unterbrochenen Zeugenbefragung an, dass sie sich mit der Begrenzung ihrer Fragen "nicht abfinden" werde.
Der 33-jährige Täter hatte kurz vor dem Massaker auf Utöya mit einer im Osloer Regierungsviertel versteckten Autobombe acht Menschen getötet. Er ist geständig, aber nicht reuig. Zur Planung des Massakers sagte er nach NTB-Angaben: "Ich habe die Anti-Terror-Regeln, Waffen und Reaktionszeiten studiert, um Konfrontationen zu vermeiden und den Auftrag ausführen zu können, ehe die Polizei erscheinen würde."
Als entscheidende Frage beim Prozess gegen Breivik gilt die Gerichtsentscheidung über seine Zurechnungsfähigkeit.
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