In Jersey verhaftet

Mann gestand Mord an seit 33 Jahren vermisstem Kind

Ausland
25.05.2012 07:48
Mehr als drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Verschwinden des sechsjährigen Etan Patz aus New York ist der Fall aufgeklärt. Der 51-jährige Pedro H. habe gestanden, den Buben erdrosselt zu haben, teilte der Polizeichef der US-Metropole, Raymond Kelly, am Donnerstag mit. Der Fall hatte 1979 für großes Aufsehen gesorgt, weil der kleine Etan auf seinem ersten unbegleiteten Gang zum Schulbus spurlos verschwand.

Pedro H. habe den damals Sechsjährigen an einer Bushaltestelle angesprochen und ihm eine Limonade versprochen, so Kelly. Dann habe der damals 19-Jährige den Buben in den Keller eines Ladens im Stadtteil Manhattan gelockt, in dem er arbeitete. Dort habe Pedro H. das Kind erdrosselt und die Leiche in einem Plastiksack in den Müll geworfen.

Das Motiv für die schreckliche Tat ist noch unklar. Der aus Puerto Rico stammende Verdächtige, Vater einer Tochter im Teenageralter, ist nicht vorbestraft. Er habe Verwandten und Freunden einige Jahre nach der Tat gestanden, ein Kind getötet zu haben, sagte der Polizeichef.

Am Mittwoch nach einem Hinweis festgenommen
Der Mann lebte und arbeitete unweit der damaligen Wohnung von Etans Familie im New Yorker Viertel Soho. Kurz nach dem Verschwinden des Buben zog der Verdächtige nach Camden im Nachbarstaat New Jersey. Dort befragten Ermittler ihn nach einem Hinweis am Mittwoch und nahmen den Mann schließlich fest.

Laut Kelly führte Pedro H. nach seinem Geständnis die Polizei in der Nacht auf Donnerstag an den Tatort, in dem sich mittlerweile ein Brillengeschäft befindet. Die Eltern Etans, die noch heute in derselben Wohnung in Soho wohnen, seien von der Polizei informiert worden. Kelly bezeichnete es als "sehr unwahrscheinlich", dass Teile der Leiche jemals gefunden würden.

Erstes Vermissten-Foto auf Milchtüten
Der kleine Etan war am 25. Mai 1979 auf seinem Weg zu der nur 100 Meter von der elterlichen Wohnung entfernten Haltestelle verschwunden. Mit großer Anteilnahme verfolgten die Menschen in den USA und anderen Ländern damals die Suche nach dem Buben. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan erklärte 1983 den 25. Mai zum nationalen Gedenktag für verschwundene Kinder.

Etan war das erste vermisste Kind, dessen Foto auf Milchtüten gedruckt wurde (siehe Bild oben), um Hinweise auf seinen Verbleib zu erhalten. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos, 2001 erklärte ein Richter in New York Etan schließlich für tot.

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