"Absolut notwendig"

Jetzt offiziell: HP entlässt 27.000 Mitarbeiter

Wirtschaft
24.05.2012 08:39
Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Beim weltgrößten Computerhersteller Hewlett-Packard müssen angesichts eines schrumpfenden Geschäfts voraussichtlich rund 27.000 Mitarbeiter das Unternehmen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2014 verlassen. Das sind etwa acht Prozent aller Beschäftigten. "Ein Stellenabbau ist niemals leicht", erklärte Konzernchefin Meg Whitman am Mittwoch. "Aber in diesem Fall ist er absolut notwendig."

Der Stellenabbau variiere je nach Land, erklärte das Unternehmen. Ein Teil der Mitarbeiter soll in Frühruhestand gehen. In Österreich beschäftigt HP rund 850 Mitarbeiter. Inwiefern auch sie von den Entlassungen betroffen sein werden, ist derzeit nicht bekannt.

Der Computerhersteller leidet darunter, dass immer mehr Kunden zu Tablets oder Smartphones greifen und sich den Kauf eines neuen PCs sparen. Erschwerend hinzu kamen in der jüngeren Vergangenheit Querelen und konfuse Entscheidungen im Management. Die frühere eBay-Lenkerin Whitman hat den Job bei HP im September angetreten und räumt seitdem auf.

"Ich würde noch nicht so weit gehen zu sagen, wir haben die Kurve gekriegt", sagte Whitman in einer Telefonkonferenz mit Analysten. "Aber wir machen Fortschritte." Es dauere, HP wieder in die Spur zu bringen. Alleine die Kosten für den Stellenabbau veranschlagt das Unternehmen mit 3,5 Milliarden Dollar.

Geschäft lief besser als befürchtet
Bei den Börsianern kamen die Sparpläne gut an. Zudem lief das Geschäft besser als befürchtet. Im zweiten Geschäftsquartal von Februar bis April ging der Umsatz zwar um drei Prozent auf 30,7 Milliarden Dollar zurück und der Gewinn gab im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar nach, im vorangegangenen Weihnachtsquartal war der Rückgang allerdings noch drastischer ausgefallen.

Die Aktie stieg nachbörslich um zehn Prozent auf 23 Dollar. Für viele Anleger dürfte aber selbst dieser Sprung nur ein schwacher Trost sein: Vor einem Jahr kostete das HP-Papier noch 36 Dollar.

Selbst die einstige Geldmaschine von HP stottert: die Drucker. Der Umsatz der Sparte ging um satte zehn Prozent zurück. Whitman hatte im März angekündigt, die Drucker- mit der PC-Sparte zusammenzulegen. Das soll Verbesserungen bei Produktion, Einkauf, Kundendienst und Marketing bringen und sparen helfen.

HP noch vor Lenovo und Dell
Am Vortag hatte bereits der Rivale Dell enttäuschende Zahlen vorgelegt, der chinesische Rivale Lenovo dagegen ein rasantes Umsatzwachstum bekannt gegeben. Nach Angaben der Gesellschaft IDC hält HP die Marktführerschaft mit einem weltweiten Anteil von 18 Prozent, vor Lenovo mit einem Anteil von 13,4 Prozent und Dell mit 11,6 Prozent.

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