63-jährig verstorben

Legendäre Disco-Queen Donna Summer ist tot

Adabei
17.05.2012 19:53
Die legendäre Disco-Sängerin Donna Summer ist tot. Wie ihre Familie mitteilte, erlag Summer am Donnerstagmorgen im Alter von 63 Jahren einem Krebsleiden. "Während wir um sie trauern, feiern wir in Frieden ihr außergewöhnliches Leben und ihr andauerndes Erbe", hieß es in der Erklärung. Bis zuletzt hatte die schwarze US-Musikerin mit der sexy Stimme an einem neuen Album gearbeitet - dass sie Krebs hatte, war in der Öffentlichkeit nicht bekannt.

Die Karriere der in Boston geborenen Diva begann in Deutschland. Weil die mit sechs Geschwistern in einer frommen christlichen Familie in Boston aufgewachsene LaDonna Adrian Gaines (so ihr bürgerlicher Name) in New York keine Anstellung fand, nahm sie 1968 eine Rolle in dem Musical "Hair" in München an. Acht Jahre blieb sie beruflich in Bayern. Sie lernte Deutsch, heiratete ihren ersten Mann, den Österreicher Helmuth Sommer (von dem ihr späterer Künstlername Summer stammte), und kam mit ihrem langjährigen Produzententeam Giorgio Moroder und Pete Bellotte zusammen.

Gleich ihr erster Hit 1975 wurde ein internationaler Skandal: In "Love to Love You Baby" stöhnt sie sich 17 Minuten lang hocherotisch zu Disco-Musik durch den Song. Das "Time"-Magazin berichtete, für die Aufnahme hätten 22 Orgasmen simuliert werden müssen. Summer bekam das Etikett Sex-Göttin verpasst, mehrere Sender verbannten das Stück aus ihrem Programm.

Zahlreiche Hits, fünf Grammys, 130 Millionen verkaufte Alben
Nach der Rückkehr in die USA folgten weitere Hits wie "I Feel Love", "No More Tears", "On the Radio", "Hot Stuff", "Bad Girls", "She Works Hard for the Money" und "Last Dance", der Oscar-prämierte Titelsong aus dem Musikfilm "Thank God It's Friday". Mit fünf Grammys, drei aufeinanderfolgenden Nummer-eins-Platin-Alben und mehr als 130 Millionen verkauften Platten wurde Summer zum Weltstar und zu der Disco-Queen der 1970er- und frühen 1980er-Jahre. Ihre Songs liefen in Tanzschuppen, Klubs und Hitparaden rund um die Welt rauf und runter. Diese Ära ist längst vorbei - doch Summer gehörte bis heute zu den Stars der Szene.

Doch der Ruhm hatte seinen Preis. Auf dem Zenit ihres Erfolgs versuchte Summer, sich das Leben zu nehmen: Der Karrieredruck, das Auseinanderbrechen ihrer Ehe und eine folgende traumatische Beziehung hatten sie in tiefe Depressionen gestürzt. Als sie aus dem Fenster eines Hotels am New Yorker Central Park springen wollte, verfing sie sich allerdings im Vorhang und wurde vom Zimmermädchen gerettet. In ihrer Autobiografie berichtet sie über diese Erfahrung, die sie später zu einer "wiedergeborenen Christin" machte. "Wir alle erfahren Leid - ich auch", bekannte sie.

Mehr als 30 Jahre lang war Summer mit ihrem zweiten Mann, dem Sänger und Songschreiber Bruce Sudano, verheiratet. Neben den zwei gemeinsamen Töchtern hat sie noch eine Tochter aus erster Ehe und mehrere Enkelkinder. Der Zeit als Disco-Queen trauerte die Sängerin nicht nach. Das Diva-Image sei unecht gewesen, sagte sie einmal selbstkritisch. "An einem gewissen Punkt habe ich angefangen, den Schein abzulegen und die Menschen damit zu konfrontieren, wer ich wirklich bin."

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(Bild: kmm)



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