Sarkozy-Abschied
Francois Hollande ist neuer Präsident Frankreichs
Vor mehreren Hundert Medienvertretern aus aller Welt wurde Hollande um 10 Uhr im Innenhof des Pariser Elysee-Palastes von Sarkozy begrüßt. Die beiden zogen sich zunächst zu einem Vieraugengespräch zurück. Der neue Staatschef, der erste Sozialist im höchsten Amt seit 17 Jahren, erhielt dabei die Atom-Codes für die Aktivierung der französischen Nuklear-Sprengkörper.
Nach dem Vieraugengespräch verabschiedete der neue Präsident - er ist der 24. Präsident Frankreichs und der siebente seit Bestehen der Fünften Republik - seinen Amtsvorgänger. Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni wurden von Hollande und dessen Lebensgefährtin Valerie Trierweiler im Innenhof des Elysee-Palastes zu ihrem Wagen begleitet.
Hollande: "Gemeinsame Kraftanstrengung"
Mit einem Appell an seine Landsleute zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung trat Hollande dann sein Amt an. Er sagte bei der Zeremonie, er könne "die Last der Zwänge" ermessen, denen Frankreich ausgesetzt sei: "Eine massive Verschuldung, ein schwaches Wachstum, eine hohe Arbeitslosigkeit, eine verringerte Wettbewerbsfähigkeit, ein Europa, das kaum aus der Krise kommt".
All dies sei aber kein unabwendbares "Verhängnis", so lange alle zusammen mit allen Kräften an einer Lösung arbeiteten und die Richtung klar festgelegt sei. Er nannte in seiner Ansprache unter anderem Arbeitsplätze statt "kurzfristiger Profite" als Ziel. Frankreich brauche den Ausgleich, "Beruhigung", "Versöhnung" und "Zusammenhalt", sagte Hollande.
Noch am Nachmittag ernannte er dann Jean-Marc Ayrault zum neuen Premierminister. Der 62-jährige ist langgedienter Fraktionschef der Sozialisten in der Nationalversammlung. Der neue Regierungschef ist ein langjähriger Vertrauter Hollandes und kennt Deutschland seit einem Studium sehr gut.
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