Richtete sich selbst

Cobra-Einsatz in St. Pölten: 25-Jähriger war psychisch krank

Österreich
12.05.2012 16:43
Jener 25-Jährige, der sich in der Nacht auf Freitag bei einem Schusswechsel mit der Polizei in St. Pölten selbst getötet hat, war offenbar psychisch krank, so Polizeisprecher Markus Haindl am Samstag. In den Tagen vor dem Vorfall habe es auch immer wieder Probleme und Anzeigen wegen seines Umgangs mit seinem Hund gegeben.

Der Mann war am Donnerstagabend gegen 21.20 Uhr mit seinem Hund, einem Dobermann, und mit einer Axt bewaffnet in der Nähe seiner Wohnung im Stadtteil Spratzern unterwegs. Weil er dabei den Hund gequält haben soll, verständigten Passanten die Polizei. Als ein Streifenwagen eintraf, habe der 25-Jährige die Beamten mit der Axt bedroht, ehe er in seine Wohnung zurückgelaufen sei, wo er sich verbarrikadierte. Er habe dazu Einrichtungsgegenstände verwendet, teilte Haindl am Freitag mit.

Cobra-Diensthund getötet
Weil kein Kontakt zu dem Mann herzustellen war, wurde die Cobra als Verstärkung angefordert. Die Spezialeinheit rückte mit 20 Mann an - es wurde vermutet, dass der Mann schwer bewaffnet war. Der Bereich im obersten Stockwerk des Mehrparteienhauses wurde abgeriegelt.

Kurz nach Mitternacht öffnete das Einsatzkommando die Wohnungstür, woraufhin der 25-Jährige laut dem Polizeibericht "gezielte Schüsse auf die Beamten des Zugriffsteams und einen Zugriffshund" abgab. Die Einsatzkräfte, die das Feuer erwiderten, blieben unverletzt. Der Diensthund wurde tödlich getroffen.

Mehrere Waffen in Wohnung gefunden
Der Einsatz wurde dann erst gegen 2.15 Uhr und mit herbeigeschaffter Spezialausrüstung, einem schusssicheren Schild, fortgesetzt. Der Mann selbst ist laut Polizei wenige Minuten später tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Laut der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Obduktion starb der 25-Jährige dabei nicht durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe. Vielmehr habe der Mann sich durch einen Schuss in den Mund selbst gerichtet.

Der Einsatz dauerte laut Angaben des Polizeisprechers mehr als fünf Stunden. Wie viele Schüsse dabei fielen, ist noch nicht bekannt. Eine Gefährdung anderer Menschen habe nicht bestanden, betonte der Beamte.

In der Wohnung des 25-Jährigen wurden fünf Gewehre und Munition sichergestellt. Ob der Mann die Waffen legal besaß, müsse noch ermittelt werden. Dies werde – so wie auch die übrigen Ermittlungen zum Tathergang – noch einige Tage dauern, schätzte Haindl am Samstag.

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