Acht Kinder im Spital

Zu intensiv getanzt: Massenpanik bei Schulausflug

Österreich
11.05.2012 13:49
Keine Lebensmittelvergiftung - und auch weder Drogen noch Alkohol - haben in der Nacht auf Freitag zu dem Großeinsatz des Roten Kreuzes im steirischen Bezirk Weiz geführt, bei dem acht Schüler mit schweren Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit in Spitäler gebracht werden mussten. Wie sich herausstellte, hatten die Kinder offenbar einfach zu intensiv getanzt und zu wenig getrunken. Nachdem einer der Schüler zusammengebrochen war, hätte sich zudem Panik unter den weiteren Kindern ausgebreitet, hieß es zu Mittag.

Die Gruppe - bestehend aus 55 Schülern im Alter von elf und zwölf Jahren und fünf Lehrern einer Kooperativen Mittelschule aus Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus - hatte sich in einer Pension einquartiert und den Donnerstag mit Ausflügen verbracht, am Abend war eine Art Discoveranstaltung angesetzt. Gegen 22.30 Uhr erlitt ein Kind einen Kreislaufkollaps und wurde bewusstlos. Die Lehrer verständigten sofort die Rettungskräfte.

Atemprobleme und Panikattacken
Während des Einsatzes des Roten Kreuzes hätten dann plötzlich weitere Schüler über Kopfschmerzen und Verwirrtheit geklagt, sie wiesen Symptome wie Schweißausbruch, weite Pupillen, Taubheitsgefühle und niedere Blutzuckerwerte auf. Zudem waren sie nur bedingt ansprechbar, ihr Bewusstsein war getrübt, sie kämpften mit Atemproblemen, vereinzelt kam es auch zu Panikattacken.

Die betroffenen Schüler wurden vor Ort mit Infusionen behandelt. Beim Abtransport in die Spitäler - vier Jugendliche wurden nach Graz in die Kinderklinik eingeliefert, vier kamen nach Leoben ins Krankenhaus - waren sie bereits wieder ansprechbar. Das Rote Kreuz stand mit zwei Notärzten und zwölf Rettungswägen im Einsatz. Am Freitagnachmittag konnten alle Kinder die Spitäler wieder verlassen.

Zu viel getanzt, zu wenig getrunken
Zunächst hatte es geheißen, dass die Kinder eine Lebensmittelvergiftung erlitten haben könnten. Erste Bluttests zeigten laut ORF aber, dass keine Vergiftung vorlag. Auch Untersuchungen auf Drogen und Alkohol waren negativ. Erich Elmer, der Wirt der steirischen Pension, hatte eine Lebensmittelvergiftung schon zuvor für unwahrscheinlich gehalten: "Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten alle anderen 128 Pensionsgäste und ich selbst auch etwas spüren müssen." Auch die Lebensmittelaufsicht des Landes habe ihm eine tadellose Küchenführung bescheinigt.

Die Ärzte gehen davon aus, dass die Kinder in dem engen und stickigen Raum zu intensiv getanzt und zu wenig getrunken hätten. Das würde die aufgetretenen Symptome erklären. Zudem hätte Angst nach dem Kreislaufkollaps des ersten Kindes dann wohl zu Panikattacken bei den übrigen Schülern geführt.

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